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Machina Obscura – Mit Volldampf voraus

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Steampunk erfreut sich auch nach vielen Jahren weltweit großer Beliebtheit. Die Träume aus einer Zeit, als Jules Verne und riesige Dampfmaschinen aufeinander trafen, lösen auch heute noch eine gewisse Romantik aus. Nicht verwunderlich, dass immer wieder neue Steampunk-Rollenspiele auftauchen. Eines davon ist Machina Obscura von Florian Liedtke und seinem kreativen Team.

Wolkenbrecher

Machina Obscura brüstet sich mit dem Versprechen, Spielern außergewöhnlich viel Entscheidungsfreiheit mit einem modularen Rollenspielsystem zu bieten. Die riesige Welt kann gemeinsam erforscht werden, während man sich in der reichen Geschichte verliert. Gespielt wird dabei sowohl mit Miniaturen als auch mit sogenannten Action Cards.

Das Rollenspiel entführt euch in die Welt von Cyclus, einem Planeten, der zwei Monde besitzt. Der Planet hat keine großen Meere und Kontinente sind durch sogenannte Wolkenseen getrennt. Fliegende Inseln und ganze Kontinenten schweben über die Landmassen, angetrieben von dem mystischen Mineral Orichalkum, welches in der Lage ist, die Gravitation umzukehren, wenn es auf Energien wie Elektrizität oder Hitze trifft.

Gekommen um zu bleiben

Die Geschichte erzählt indes von Legenden. Vorfahren der Bewohner von Cyclus mussten ihre sterbende Heimatwelt zurücklassen und die endlose Leere des Äther durchreisen, um eine neue Heimat zu finden. Nach Generationen in den kalten Tiefen des Weltalls stieß man auf Cyclus, als der Planet noch große Ozeane und eine blühende Flora und Fauna besaß. Die Vorfahren siedelten in Cyclus, unterwarfen die Welt und erschufen eine Zivilisation voll technologischer und kultureller Wunder.

Aber ihre Utopie war zum Untergang verurteilt. Die Gier nach Reichtum und Macht sorgte dafür, dass die herrschenden Häuser in einem totalen Krieg einander bekämpften und die Fundamente der Welt erschütterten. Bald stand ganz Cyclus in Flammen und die Utopie wurde beendet, als die Einwohner fast komplett ausgelöscht wurden. Auch heute noch findet man die Auswirkungen dieses Konfliktes in der Welt.

Das Ende der Zivilisation kam aber von außen, als ein Meteoritenschauer einen der Monde zerstörte und dafür sorgte, dass dieser auseinanderbrach. Massive Überschwemmungen erschütterten den Planten, Kontinente zerbrachen und der Ozeanboden riss auf. Als das Meerwasser mit dem heißen Kern des Planeten in Berührung kam, verdampfte es beinahe komplett und erschuf die Wolkenmeere, während die Landschaft öde zurückgelassen wurde, wo einst das Meer war.

​Die Zivilisation der Vorfahren war ausgelöscht. Die wenigen Überlebenden wurden zurück in die Steinzeit versetzt. Alles Wissen war verloren und die Technologie der Alten ist heute nicht mehr als Legenden und Mythen. Die Einwohner haben von vorne angefangen und es würde tausende Jahre dauern, bis sie das Zeitalter der Industrialisierung erreichen würden. Und hier setzt Machina Obscura an.

​Ein neues Zeitalter der Entdeckung und der Abenteuer hat begonnen. Die Menschheit entdeckt ihre Wurzeln und versucht die alte Technologie zu adaptieren, die man in archäologischen Ausgrabungen entdeckt hat. Derweil erschafft man neue Innovationen und technologische Wunder.

Fliegende Insel Machina Obscura
Quelle: Machina Obscura

Die Regeln

Auf in den Kampf!

​Um das Spiel spannend zu gestalten, wird es Kämpfe sowohl zu Fuß als auch mit Land- und Luftfahrzeugen geben. Dynamische Kämpfe sollen die Reflexe der Spieler testen. Begleiter können in den Kampf geschickt werden und riesige Waffen wie etwa Schiffskanonen können verwendet werden. Kämpfe können fast überall und zu jeder Zeit aufkommen, sei es durch wilde Tiere in der Natur oder durch eine Gruppe Räuber in einer Stadt. Sogar in der Luft könnt ihr auf Piraten und fliegende Monster treffen.

Eure Umgebung könnt ihr dabei zu eurem Vorteil nutzen. Gegenstände können als Waffen improvisiert werden, wenn ihr euch mit einem Stuhlbein verteidigt und Maschinen können explodieren oder heißen Dampf von sich geben.

Gespielt wird mittels Miniaturen und sogenannten Action Cards, die Manöver und Ereignisse in Kampfsituationen auslösen können. Sie haben verschiedene Boni und fügen einzigartige Gegenstände zu den Charaktern des Spiels hinzu. Florian arbeitet nebenbei auch an einem Kartenspiel, welches sich nur um diese Karten drehen wird, was aber erst nach dem eigentlichen Spiel herauskommen soll.

Beim Grundspiel wird ein Set an Action Cards dabei sein, aber Booster Packs soll es ebenfalls geben, um die eigene Sammlung zu erweitern. Auch limitierte Editionen und Booster Packs mit speziellem Fokus (wie etwa Piraten der Sanddünen) sollen erscheinen.

Die Karten setzen sich aus drei Kategorien zusammen:

  • Regular – Können in jeder Runde verwendet werden und umfassen Bewegungen, Angriffe, Verteidigungen etc.
  • Equipment – Dies sind Aktionen, die von eurer Ausrüstung stammen, Tränke, Spezialattacken durch Waffen und dergleichen. Sie können nur einmal pro Kampfsituation verwendet werden.
  • Special – Diese Aktionen dienen als Belohnungen für Aufgaben oder werden mittels eines Boosterpacks gekauft. Sie sind oftmals ein einziger Gegenstand, der einmal pro Kampfsituation verwendet werden kann.

Mehr als nur Klassen

Charakterklassen wird es keine geben. Stattdessen bekommt ihr einen Fertigkeitspool, aus dem ihr selbst wählen könnt, wie ihr euren Charakter gestalten wollt.

Ihr seid dabei nicht an ein Levelsystem gebunden. Ihr bekommt Erfahrungspunkte, die ihr direkt für die Verbesserung von Fertigkeiten oder Attributen verwenden könnt. Jeder Charakter kann auf jeden Fertigkeitspool zugreifen und es gibt keine Klassenbeschränkungen.

Eure Entscheidungen haben dabei durchaus Auswirkungen auf eure Umwelt. Euer Ruf entscheidet darüber, wie man euch begegnet und eröffnet euch manche Wege, während sich andere für euch schließen werden.

Luftschiffe!

Euer persönliches Luftschiff wird durchaus eine wichtige Rolle einnehmen, wenn ihr euch entscheiden solltet, eines zu erwerben. Ihr könnt das Aussehen individuell gestalten, ohne die Werte zu verändern, darunter Farben, die Brücke etc. So kann man eine Vielzahl verschiedener Schiffe mit derselben Klasse bereitstellen.

Um den Betrieb zu gewährleisten bekommt ihr die Möglichkeit, eine erfahrene Crew anzuheuern, die die Werte eures Schiffes verbessert. Hinzu kommen Erfahrungspunkte für das Schiff selbst, welche durch Kämpfe gewonnen werden und die wiederum in der nächsten Schiffswerft für eine große Summe in Upgrades umgewandelt werden können.

Jede Nation hat ein paar Grunddesigns, die nach eigenem Gutdünken gestaltet werden können. Stärkere Motoren, größere Kanonen oder eine bessere Manövrierfähigkeit sind dabei im Rahmen des Möglichen.

Natürlich könnt ihr Gegenstände und Ausrüstung an Bord der Schiffe lagern, abhängig vom Lagerplatz.

Heute schweiß’ ich, morgen hau’ ich

Mittels eines Crafting-Systems könnt ihr auch vollkommen neue Erfindungen aus dem Hut zaubern.

Abhängig von eurem Fähigkeiten und den verfügbaren Blaupausen könnt ihr individuelle Ausrüstung und Tränke sowie Waffen, Roboter und sogar Fahrzeuge erschaffen.

Der Wächterroboter benötigt etwa einen mittleren Dampfmotor. Der Spieler kann entscheiden, einen mittleren Dampfmotor mit hohem Energie-Output zu wählen, der viel Kohle benötigt, oder aber einen etwas sparsameren, der dafür aber langsamer ist. Auch kann er entscheiden, ob der Roboter mechanisierte Beine verwendet oder auf Ketten fährt, wie stark seine Rüstung ist und welche Waffen er verwendet.

Dank des modularen Systems können Waffen, Ausrüstung und Fahrzeuge individuell zusammengesetellt werden. Abhängig von der Qualität und der Art des Gegenstandes ergeben sich so neue Möglichkeiten, die ihr auch nach der Erschaffung noch aufrüsten und verändern könnt.

Wenn ihr also ein Zielfernrohr auf eurer Waffe haben wollte oder der Antrieb eures Luftschiffes verbessert werden soll, könnt ihr das auch machen.

Flugschiff Machina Obscura
Quelle: Machina Obscura

Eine Welt wartet auf euch

Die Welt besteht dabei aus verschiedenen Kontinenten, die zum Teil unterschidliche Klimazonen haben. Reiche Kulturen sollen für eine Diversifikation sorgen. Die Welt hat eine Geschichte von Konflikten zwischen den Nationen in petto, samt Ruinen, die auf ihre Entdeckung warten. Und wem das nicht reicht, der kann auch sein eigenes Luftschiff besitzen, um die Welt zu bereisen – sei es auch, um die Bedrohung durch Zombie-Soldaten-Maschinen abzuwenden.

Sollte der Bolide aber zu Bruch gehen und abstürzen, ist nicht alles verloren. Wer das Geld – und die Zeit – hat, kann das Schiff in der nächstne Stadt wieder in Ordnung bringen lassen. Es werden Dinge fehlen und kaputt sein und die Schiffserfahrungspunkte werden weg sein, die ihr noch nicht investiert hattet. Aber es wird fliegen.

Das Königreich von Cormorant

Einen ersten Aufblick auf die kommenden Reiche ist das Königreich von Cormorant. Es wird von der „Blauen Königin“ regiert, Imperatorin Annabella IV, die neue Technologien zur konservativen Bevölkerung brachte und die Unabhängigkeit und Macht des Imperiums sicherte. Sie ist ein mächtiger Feind der NCC, zu der ein unsicherer Frieden besteht.

Die Bevölkerung Cormorants ist sehr patriotisch und ihrer Königin und ihrem Land treu ergeben. Sie haben hohe moralische Werte und sind gewillt, bis zum Tod für sie einzustehen, sollte dies nötig sein. Sie sind noble Herren und Damen einer kultivierten Gesellschaft.

So könnt ihr mitmachen

Wer möchte, kann das Projekt bei Patreon unterstützen. Auch könnt ihr dem Forum als Fan beitreten, ohne dafür zu zahlen und euch so etwa mit dem Team hinter Machina Obscura unterhalten.

Quelle Machina Obscura Webseite
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gone

Die Welt und ihre Geschichte klingt durchaus interessant. Werde ich mal im Auge behalten…

Luke Finewalker

Wir auch. 🙂

Peter

Du willst gar nicht wissen, wie sehr unsere Geldbeutel leiden, weil wir bei PnPnews arbeiten. Die ganzen Crowdfundings, die wir ankündigen und beobachten sind verlockend und teuer 😀

Liegt aber vermutlich auch daran, dass immer mehr cooles Zeug per Crowdfunding kommt und die Qualität bei Rollenspielprodukten mittlerweile auch insgesamt zunimmt.

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