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Umfrage – Smartphone am Spieltisch

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Smartphones begleiten uns im Alltag fast überall hin. Die Smartphonenutzung kann jedoch am Spieltisch auch anstrengend werden. Zwar ist die Nutzung am Spieltisch bei weitem nicht mehr so stark verpönt wie noch vor ein paar Jahren, die Meinungen zum Thema Mobiltelefon als Rollenspielbegleiter gehen allerdings weit auseinander. Wir bei PnPnews wollen das Phänomen der Phone PDF, die bei DriveThruRPG neu aufgekommen sind, zum Anlass nehmen, ein neues Feature bei uns erstmalig zu nutzen: Wir haben nun die Möglichkeit Umfragen zu erstellen.

Mit diesem Artikel eröffnen wir also die Umfrage-Saison mit unserer ersten Frage: Nutzt ihr Smartphones am Spieltisch? Abstimmen könnt am Ende des Beitrags! Sehr gerne könnt ihr auch einen erklärenden Kommentar zu eurer Antwort hinterlassen.

Was sind Phone PDFs?

DriveThruRPG preist Phone PDFs folgendermaßen an:

Phone PDFs are designed so you can quickly navigate them by touch using links in the PDF, instead of relying upon bookmarks or other navigation. Look for the Quick Links menu at the front of the book to give you links to touch to reach the most often referenced parts of the book. Links in the footer of each page help you easily navigate through the PDF.

https://support.drivethrurpg.com/hc/en-us/articles/360034589072-Phone-PDF-Format

Phone PDFs, sind wie der Name also bereits vermuten lässt, für Smartphones optimierte PDFs. Gerade die Navigation und das ewige Scrollen und Zoomen auf den kleineren Bildschirmen soll mit diesen vermieden werden. In Zeiten, wo nahezu jeder ein Smartphone sein Eigen nennt, kann es natürlich Sinn ergeben speziell optimierte Formate für eben diese Geräte herauszubringen. Beispielsweise bietet DnDBeyond schon länger für Smartphones optimierte Möglichkeiten zu Dungeons and Dragons an.

Einen Artikel speziell zu Phone PDFs haben wir derzeit in Planung. In diesen werden wir dann auch die Ergebnisse & Analyse dieser Umfrage einfließen lassen.

Vor- und Nachteile eines Smartphones am Tisch

Die Aufmerksamkeit der Mitspieler zu erhaschen kann schon ohne Elektronik am Tisch schwierig sein. Doch ist es wirklich so ein Unterschied zum Getuschel zweier Tischnachbarn? Wenn ein Mitspieler auf seinem Handy grade eine Regel nachschlägt scheint dies oft störender zu sein, als wenn dieser in einem Buch blättert. Der Effekt ist der Gleiche – er wirkt oder ist abgelenkt bzw. lenkt andere vielleicht mit ab.

Das größte Vorurteil scheint daher zu kommen, dass Handys für verschiedene Apps und für Social Media genutzt werden. Einmal eine Regel nachschlagen kann schnell zu „Ich antworte mal schnell meiner Tante“ werden. Je nach Spielstil oder Typ der Mitspielenden kann dieser Effekt schnell ausgelöst werden. Andererseits bedeutet das Nutzen digitaler Regelwerke auch, weniger Bücher tragen zu müssen und man kann selbige auch nicht einfach so verlegen. Zusätzlich kann man sich fehlendes Material schnell kaufen & herunterladen. Schnell wird das Thema Smartphone also bewusst oder unbewusst Teil eines Gruppenvertrags.

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Eadee

Ich muss hier differnziert antworten:

In einer „normalen“ Spielrunde haben Smartphones nichts verloren. Klar, man darf für Notfälle erreichbar sein aber nebenbei chatten geht gar nicht. Ich bin auch kein Fan davon wenn Spieler ihren Charakter nur digital dabei haben und dann mit Tablet da sitzen… aber ich toleriere es wenn der Spieler das Tablet auch wirklich nur dafür nutzt.

Für den Spielleiter finde ich die Verwendung eines Smartphones oder Tablets mit bluetooth-lautsprecher für musikalische in Ordnung. Oder auch wenn die Helden spontan Teile des Settings anspielen, welches der Spielleiter zwar vorbereitet hat, allerdings nicht für diesen Spielabend ausgedruckt hat. In dem Fall ist auch gerne ein Blick in die Cloud erlaubt. Auch wenn man unbedingt Bilder von Szenen zeigen will, aber aus finanziellen oder ökologischen Gründen sie nicht ausdrucken will ist das in Ordnung, dann aber bitte auf dem Tablet damit jeder es erkennt, nicht auf dem winzigen Smartphone-Bildschirm.

Etwas anders sehe ich die Sache wenn die Runde Shadowrun oder ähnliche futuristische Settings bespielt. In diesem Fall KÖNNEN Smartphones als funktionale Requisite genutzt werden sofern es eben in die szenerie passt. Es ist zB auch möglich eine eigene Website oder Dateisystem aufzubauen welches dann am Spieltisch genutzt werden kann um Matrixrecherchen darzustellen. Einfach verschieden detailierte Links zu einem Thema erstellen und je nach Erfolgszahl darf man dann den entsprechenden Link nutzen.

Auch anderer kreativer Einsatz von Technologie am Spieltisch ist mir recht, er muss aber dem Spiel einen Mehrwert bringen und nicht wegen Ablenkungsgefahr sogar abträglich sein.

Julian H.

Ich kann verstehen, wenn sich Leute daran stören, dass das Smartphone – aus welchen Gründen auch immer – am Spieltisch ausgepackt wird. Es vermittelt den Eindruck, dass der Nutzer sich aus dem Spielgeschehen zurückzieht und kann sicher auch einen antisozialen Beigeschmack haben.
Eine Einschränkung der Smartphonenutzung am Spieltisch ist für mich aber trotzdem kein gangbarer Weg. Bei Teenagern mag es vielleicht sinnvoll sein, aber bei Erwachsenen käme mir das schon als große Bevormundung vor: Es gibt viele legitime Gründe dafür, sich für eine gewisse Zeit aus der Spielsituation zurückziehen zu wollen, z. B. Müdigkeit, Stress im Alltag, aber auch Schwierigkeiten mit den momentan ausgespielten Inhalten, usw. Ich weiß nicht – auch nicht zwangsläufig bei langjährigen Freunden – in welcher körperlichen, psychischen, sozialen, ökonomischen (usw.) Lage sich meine Mitspieler gerade in der konkreten Situation befinden und wozu sie das Smartphone nutzen.
Aber auch neben persönlichen Gründen des momentanen Rückzugs, verstehe ich nicht, warum das Smartphone so extrem verschrien ist: Wenn eine Gruppe nicht gerade alle 45 Minuten eine Pause macht, halte ich es auch für völlig utopisch zu fordern, dass jeder am Spieltisch seine Konzentration durchgängig aufrecht erhalten muss. Gerade wenn jemand für absehbare Zeit nicht in der Szene anwesend ist oder nur als schmückendes Beiwerk fungiert, finde ich es völlig okay, mal eben die Nachrichten zu checken oder ein kleines Spiel zu spielen. Die wichtigen Punkte eines Gesprächs kurz zusammenzufassen, erfordert selten mehr als 5 Sätze.
Bei diesen beiden Sachen gehe ich jetzt von recht begrenzter Smartphonenutzung aus. Sollte aber jemand – oder gar mehrere Gruppenmitglieder – tatsächlich so viel am Smartphone hängen, dass das Spiel dadurch behindert wird, sehe ich immer noch keinen Grund, ein Smartphoneverbot auszusprechen, denn dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht das Smartphone das Problem, sondern etwas anderes. Und der jeweilige Grund sollte eruiert werden.

Mit dieser Politik bin ich bisher gut gefahren. Klar kommt es ab und zu dazu, dass jemand mal kurz abgelenkt ist, aber das muss man sich nicht zu Herzen nehmen, sagt kurz, was passiert ist und dann geht es problemlos weiter.

Serverbarde

Ich störe mich massiv daran, wenn meine Mitspieler (auch wenn nicht gerade an der Szene beteiligt) ihr Handy zur Ablenkung nutzen. Wer sich damit ausklinkt, suggeriert mir: Dass, was gerade hier passiert, finde ich langweilig. Auch wer nicht an einer Szene beteiligt ist, kann gerne zuhören oder sich mit anderen nicht beteiligten Charakteren ingame unterhalten. Und was spricht ansonsten dagegen, mal kurz die Gedanken schweifen zu lassen, ohne in ständiger Ablenkung eines Bildschirms zu sein? Ich habe damit schlechte Erfahrungen gemacht, weshalb bei mir die strikte Regelung gilt „Kein Handy am Tisch“.

Wunderkind

Es fehlt eine Antwortmöglichkeit, die nein lautet, in der Erklärung aber darauf verweist, dass die gespielten Systeme keine Regelwerke mit Optimierung für die Handynutzung haben. Und das gilt für die allermeisten Systeme, von den alten Platzhirschen (z.B. DSA) bis hin zu jüngeren Newcomern (z.B. pbtA-Systeme).

Ansonsten passt die Umfrage sehr gut in eine vielerorts spürbare (und mittlerweile zur Genüge in Umfragen, Studien etc. ermittelte) deutsche Mentalität, das Digitale als etwas Negatives oder zumindest Suspektes wahrzunehmen. 6 definierte Antwortmöglichkeiten und nur eine bedeutet uneingeschränkte Nutzung. Leute, wir machen Rollenspiel, weil es uns Spaß macht, ist es da nicht vollkommen egal, ob einer oder fünf MitspielerInnen ein Handy an hat?

Torsten

Einmal angenommen, dass es ein Teil einer nationalen Identität _wäre_, das Digitale als etwas negatives wahrzunehmen, welche Wertung möchtest du damit denn implizieren? 🙂

Hypatia

Zu DSA: Die Frage „Was kostet hier ein XYZ?“ ist mit der App ‚DSA Handel‘ wesentlich schneller und weniger störend zu beantworten als durch Regelwerkwälzen 😉

Luke Finewalker

Das stimmt, ich stelle auch oft fest, dass digitale Unterstützung für Rollenspiele noch eine sehr tote Landschaft darstellt. Das gilt insbesondere für große Verlage, die zumindest in der Theorie die Mittel dazu haben. Man könnte im nächsten Crowdfunding ja vielleicht mal auf zusätzliche Lesebändchen, Plüschtiere und Küss-den-Autoren-die-Füße verzichten und dafür digitalen Support in Angriff nehmen.
Ich betrachte Projekte wie z.B. YORA Adventures, die Seelenfänger-App und natürlich verschiedenste VTTs mit großem Interesse. 🙂

Hypatia

Ich spiele zumeist online und kann daher wenig sagen zur Situation am Tisch. Allerdings finde ich ein Nachschauen am Handy weniger störend, als in Regelwerken zu wälzen. Ich habe mir das Pugmire-Handy-PDF angeschaut (auf einem 5 Jahre alten Gerät) und war schon begeistert von Geschwindigkeit und Nutzbarkeit.

Der nicht-spielbezogenen Handynutzung stehe ich neutral gegenüber – wenn man sich noch aufs Spielgeschehen konzentriert, wieso nicht? Ich handarbeite gerne während des Rollenspiels, bin aber trotz Häkeln oder Stricken voll dabei.

twincast

Ich muss sagen, ich finde die Unterscheidung zwischen Smartphones und anderen elektronischen Geräten am Schluss einigermaßen sonderbar.

Sowohl das Positive (Nachschlagewerke, Charakterblätter), als auch das Negative (Ablenkungsquelle), das in den anderen Antwortmöglichkeiten angeführt wird, trifft doch wohl auf alle diese Geräte zu.

Es gibt aber auch relevante Unterschiede: Laptops sind mir für den Gebrauch am Spieltisch zu „wuchtig“ (für SL Notlösung, für Spieler undenkbar). Tablets wären für P&P eventuell das Optimum, aber ansonsten halte ich nichts von den Dingern (weder Fisch, noch Fleisch), und extra für die paar Runden im Jahr schaffe ich mir keines an (und auch sonst hat bei uns noch nie wer eines bei P&P benutzt). Smartphones werden zwar zum schnellen Nachschlagen zwischendurch sowie notfalls (FFG…) für Würfelpools genutzt, aber das war’s dann auch. „Buchführung“ erfolgt mittels Stift und Papier.

Ich habe übrigens „nur SL“ gewählt, da bei einem Teil meiner Nichten die Aufmerksamkeit gegen null sinkt, sobald das Internet via Smartphone in Reichweite ist. Um Schmollen zuvorzukommen heißt es dann für alle außer mich „Handys weg“.

Oli

Ich muss sagen, ich finde die Unterscheidung zwischen Smartphones und anderen elektronischen Geräten am Schluss einigermaßen sonderbar.

Das ist dem HIntergrund der Umfrage geschuldet – dem zukünftigen Artikel zu den Smartphone PDFs 🙂

Peter

Du gibst ja quasi deine eigene Antwort, warum es die Unterscheidung überhaupt gibt. Viele Leute haben auf Tablets keine Messenger oder rufen sie dort aus Gewohnheit nicht ständig auf. Vermutlich würde die Aufmerksamkeit deiner Nichten dann nicht ganz so dramatisch leiden. Zudem haben Tablets den Vorteil, dass sie einen ausreichend großen Bildschirm bieten, auf dem man nicht so arg viel rumscrollen und zoomen muss, um alles zu überblicken.

Eine genauere Aufdröselung für Tablets und Laptops haben wir, wie Oli sagt, aufgrund des Fokus auf Smartphone-PDFs nicht vorgenommen.

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