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Etwas zu verbergen – Neues für die Kleine Reihe

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In der Kleinen Reihe veröffentlicht System Matters kleinere Indie-Rollenspiele, wie z. B. Star Crossed. Dort erwartet euch mit Etwas zu verbergen nun eine neue Errungenschaft des Verlags. Das leichtgängige Erzählspiel kann seit gestern vorbestellt werden.

Hannah Möllmann und Jörg Hagenberg haben sich das englische Rollenspiel Something to Hide vorgenommen, es übersetzt und an einigen Stellen erweitert. Wir haben mit Jörg und Hannah gesprochen und einige interessante Auskünfte zu dem Spiel bekommen. Was es euch bietet und was ihr erwarten könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Wer hat etwas zu verbergen?

Genau dieses Frage stellt sich in diesem Rollenspiel. Auch wenn man vielleicht lieber Fragen sollte, wer nichts zu verbergen hat. Jede Figur im Spiel besitzt ein dunkles Geheimnis – und das macht sie verdächtig! Denn es hat einen Mord gegeben und diesen sollen die Spieler nun gemeinsam auflösen.

Am Anfang war die Leiche: Kooperatives Morden für Fortgeschrittene

Eine Spielrunde in Etwas zu verbergen beginnt damit, dass sich die Spieler ein Setting aussuchen, in dem sie spielen wollen. Innerhalb dieses Settings werden nun die Figuren erstellt, die im Folgenden verkörpert werden sollen. Erst dann legen alle Mitspieler gemeinsam die Details des Mordes fest. Was ist über das Opfer bekannt? Wem und wann ist eigentlich aufgefallen, dass das Opfer tot ist und nicht nur schläft? Und natürlich das Wichtigste: Wurde der Kerzenleuchter oder die Rohrzange als Mordwaffe verwendet?

Sobald feststeht, womit genau sich die Figuren befassen müssen, braucht es noch Orte. Eine Leiche taucht schließlich nicht einfach in den endlosen Weiten des Nichts auf. Auch hier sind wieder alle Spieler gefragt. Jeder erstellt einen Ort, der eine Relevanz für die nachfolgende Partie haben sollte. Sobald das geschehen ist, es kann es weiter gehen.

Du hast doch etwas zu verbergen!

Der nächste Schritt klingt nach dem wichtigsten im Aufbau des Spiels. Jede Figur erhält von ihrem Spieler ein dunkles Geheimnis, das je nach Setting stark unterschiedlich ausfallen kann. Ein Mafioso, der eine Pistole zu Hause hat, dürfte wohl kaum jemanden überraschen. Für eine schüchterne Dienstmagd im Mittelalter dürfte ein Schwert jedoch durchaus etwas Besonderes sein. Genauso gut kann es sich dabei aber auch um die Mitgliedschaft in einer Sekte handeln, oder das Anbieten von Alkohol in der Zeit der Prohibition. Der Fantasie scheinen hier kaum Grenzen gesetzt zu sein.

Im letzten Schritt, um das Setup einer Runde Etwas zu verbergen abzuschließen, erschafft jeder Spieler Hinweise. Diese Hinweise müssen zwei Kriterien erfüllen. Erstens müssen sie zum Geheimnis des Charakters passen. Zweitens müssen sie aber auch auf den Mord hinweisen. Damit ist sichergestellt, dass zu Spielbeginn jede Figur auf die eine oder andere Art verdächtig wirkt.

Von der Kunst, einen Mord aufzuklären

Während des Spiels gilt es nun, den tatsächlichen Mörder zu finden. Die Spieler können Orte untersuchen, andere Figuren befragen und so nach und nach Hinweise sammeln. Dabei ist natürlich das Ziel, den richtigen Mörder zu enttarnen, aber auch die Geheimnisse spielen weiterhin eine Rolle. Dabei weiß nicht einmal der Mörder selbst, dass er die Tat begangen hat und kann so uneingeschränkt miträtseln.

Wer meint, genügend Hinweise gesammelt zu haben, dem steht es frei, eine Figur zu beschuldigen. Damit endet das Spiel jedoch nicht. Es darf weiterhin gerätselt werden, und auch ob die Beschuldigung richtig oder falsch war, wird nicht sofort aufgedeckt, sondern erst am Ende der Spielrunde.

Wie unterscheidet sich Etwas zu verbergen von der Vorlage?

Das Originalspiel Something to Hide wurde von Allan Dotson entwickelt. 2016 erreichte es beim Indie-RPG-Award den fünften Platz in der Rubrik Best Free Game. Bei System Matters erscheint nun eine deutsche Übersetzung des Rollenspiels. Dabei bleibt es jedoch nicht. Die beiden Autoren haben sich die Erfahrungen aus ihren Testrunden zu Nutze gemacht und den ursprünglichen Text ergänzt.

Vorrangig handelt es sich dabei um Kommentare zu den Spielmechaniken. Was steckt dahinter, oder worauf genau zielen bestimmte Dinge ab? Dabei beziehen sie sich vor allem auf Regeln, die in den Runden häufiger zu Fragen geführt haben und daher scheinbar nicht ausreichend klar formuliert waren. Hinzu kommt ein Referenzbogen. Auf diesem könnt ihr die Regeln auf einer Doppelseite schnell nachschlagen und erspart euch lästiges Blättern.

Darüber hinaus gibt es in der deutschen Version von Etwas zu verbergen einen Schnellstarter. Hier erhaltet ihr vollständige Szenarien, in denen ein Aufbau bereits vorgegeben ist. Die Figuren sind erstellt, die Geheimnisse und die zugehörigen Hinweise festgelegt und auch der Mordfall steht fest. Wer also einfach schnell losspielen möchte, kann damit anfangen. Wer eigene Figuren bevorzugt, der findet zusätzlich noch einige Setting-Ideen, die nicht ganz so umfangreich ausgearbeitet sind, euch aber grobe Anhaltspunkte bieten, wie ihr euren Mordfall erstellen könnt.

Die Autoren

Wie bereits erwähnt stehen mit Hannah Möllmann und Jörg Hagenberg zwei Autoren hinter der deutschen Übersetzung. Beide leben in Köln und kennen sich bereits seit 2012 und haben unter anderem gemeinsam den Abenteuerband Kreuzkönig für das Fate-Setting Eis und Dampf sowie das Dread-Szenario Der Bund geschrieben. Hannah ist darüber hinaus bekannt für diverse Zeichnungen im Bereich der Pen & Paper Rollenspiele und zeichnete unter anderem Gebäude- und Stadtpläne für Splittermond und Das schwarze Auge.

Mit Etwas zu verbergen haben die beiden nun erneut gemeinsam an einem Projekt gearbeitet. Laut eigener Aussage hat Hannah dabei mehr am Text gearbeitet, Layout-Elemente für das Design und das Cover entworfen. Jörg dagegen war für die allgemeine Betreuung verantwortlich, hat die Testrunden organisiert und das Layout des Textes übernommen.

Was sagen die Autoren über Etwas zu verbergen?

Um herauszufinden warum die beiden sich entschieden haben, Etwas zu verbergen zu übersetzen, lassen wir sie am besten einfach selbst zu Wort kommen:

Ich liebe das Spiel vor allem dafür, dass jede Spielerin ohne große Hürden leicht angeleitet wird, sich eine Figur mit dem Geheimnis und den Hinweisen zu überlegen, die sich am Ende perfekt in die Kriminalgeschichte einfügt. Ich hatte noch kein Spiel, an dem die Auflösung nicht grandios war und bei der nicht alle Spielerinnen am Tisch Freude daran hatten, zu erfahren, was sich die anderen ausgedacht haben. Man muss kein erfolgreicher Krimiautor sein, um hier zusammen einen spannenden und runden Mordfall zu schaffen.

Jörg Hagenberg

Seit ein paar Jahren sind ja Krimi-Dinner sehr angesagt. Ich habe das Spiel immer als Krimi-Dinner für Fortgeschrittene angepriesen. Das gemeinsame Erstellen des Falls erweitert das bekannte Konzept um eine spannende kreative Komponente. Und während beim Krimidinner vorgeschrieben ist, wer wen wann wieso umgebracht hat, kann es bei Etwas zu Verbergen wirklich JEDE gewesen sein. Die clevere Mechanik, durch die selbst die Spielerin der Mörderin bis zur Enttarnung nicht weiß, dass sie die Tat begangen hat, ist einfach großartig.

Hannah Möllmann

Neugierig?

Wenn ihr also ausgemachte Krimi-Fans seid und es liebt, verzwickte Mordfälle zu lösen, dann werft doch einen Blick auf das Regelwerk bei System Matters. Das PDF kostet 9,99 €, die Druckvariante 14,95 € und beide zusammen als Bundle bekommt ihr für 19,95 €. Als Liefertermin für die gedruckten Bände ist Ende Februar angegeben.

Laut Jörg und Hannah ist das Spiel auch für Rollenspiel-Neulinge und ohne große Vorbereitung spielbar. Außerdem dauert eine Runde nur etwa drei Stunden, womit es sich auch hervorragend für einen Spielenachmittag eignet.

Und wenn ihr noch einen Moment Zeit habt, dann hinterlasst doch auch uns gerne noch einen Kommentar. Sagt euch die Idee von Etwas zu verbergen zu? Habt ihr euch das Spiel gekauft? Und wenn ihr es sogar geschafft habt, schon eine Testrunde zu spielen, dann berichtet uns doch auch gleich, wie es euch gefallen hat.

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