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Escape Games – Abenteuer abseits des Spieltischs

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Es ist eng, dunkel, etwas stickig und die Luft knistert vor Spannung. Das Intro beginnt. Typische Musik wie aus den Detektivserien der 80er- und 90er-Jahre erklingt und der Erzähler beginnt die Geschichte einzuleiten. Ich bin einer der neuen Praktikanten des weltberühmten Geisterjägers Ernie Hudson. Gleich werden wir den Fall „Zoo des Todes“ übernehmen und in den nächsten 60 Minuten hoffentlich alle Rätsel und Geschicklichkeitsspiele erfolgreich bestehen, um das Geheimnis des besagten Zoos zu lüften …

Ich bin mit drei Freunden in einem von zwei Hörspiel-Escape-Games im Skurrilum auf der Reeperbahn in Hamburg. Als Fans von Hörspielen und Escape-Rooms war es für uns obligatorisch, einen Live-Escape-Room zu spielen, der beide Welten miteinder verbindet.

Was sind Escape-Games?

Das Spielprinzip ist denkbar einfach: Man ist an einem Ort und hat nur eine bestimmte Zeit, um diesen zu verlassen. Am Computer oder mobilen Endgeräten wird meistens wie in Wimmelbildspielen oder Point-and-Click-Adventures versucht, aus einem Raum zu entkommen, in dem man eingeschlossen ist. Dabei können die Rätsel dem Spieler audiovisuell dargestellt werden und sind mit Geschicklichkeit und Logik zu lösen.

Was sind Live-Escape-Rooms?

Basierend auf der gleichen Idee werdet ihr als Gruppe in einen Raum gebracht und müsst diesen innerhalb einer festgelegten Zeit, oftmals 60 Minuten, wieder verlassen. Dabei werden die Veranstalter immer kreativer und die Räume immer atmosphärischer.

Um herauszufinden welcher der mittlerweile über 800 Escape-Rooms allein in Deutschland euch thematisch anspricht, schaut doch mal im Internet, zb. bei lock.me oder Escape Maniac nach. Dort gibt es neben einer jährlich geführten Top Ten Liste sogar Escape-Rooms aus dem nahen Ausland.

Was euch erwartet

Grundsätzlich ist es ganz einfach, ein solches Kurzabenteuer zu erleben. Ihr bucht den Raum zu einem bestimmten Termin und findet euch ca. 15 Minuten vorher beim Veranstalter ein. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung und Erläuterung der Regeln – ja, man glaubt es kaum, aber Feuermelder gehören nicht zum Spiel und sollen deswegen auch nicht abgeschraubt werden, um zu schauen, ob dort ein Schlüssel versteckt ist! – geht es dann auch schon los.

In allen von mir besuchten Räumen beginnt das Spiel mit einem kurzen Intro für die Geschichte. Das kann ein kurzes Filmchen sein, eine Audiodatei oder sogar eine echte Person, die euch in das Abenteuer einführt. Ab dann läuft die Zeit und ihr könnt alles (entsprechend der Regeln) erkunden und die zum Teil knackigen Rätsel lösen.

So könnt ihr unter anderem Geheimtüren finden, die euch in weitere Räume führen, die es dann wieder zu erkunden gilt. Dabei haben die Escape-Rooms in der Regel auch eine kleine Geschichte zu erzählen. Sei es, Piratenschätze zu bergen, Kernschmelzen zu verhindern, Mörder zu überführen oder wie einleitend beschrieben, ein Hörspiel zu erleben. Die Abfolge der Rätsel kann dabei linear sein oder sie können parallel zueinander gelöst werden. Solltet ihr mal nicht weiterkommen, steht euch euer Spieleiter mit Tipps zur Verfügung, damit ihr euch nicht in ein Rätsel verbeißt und Frust aufkommt.

Welche Tipps gibt es?

Für euren ersten Escape-Room solltet ihr euch nicht übernehmen. Erkundigt euch beim Veranstalter wie die Räume eingestuft werden, die euch interessieren. Damit ihr ein Gefühl für den Ablauf bekommt, empfiehlt es sich, einen einfacheren Raum zu spielen und sich dann zu steigern.

Da es sich um eine Gruppenaktivität handelt, solltet ihr als Gruppe agieren. Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg, denn viele Rätsel lassen sich gemeinsam schneller lösen. Ihr solltet auch vorher klären, ob es bei dem Raum zu Hindernissen kommen kann, die eventuell zu Einschränkungen führen können. Körperliche Beeinträchtigungen oder Phobien sollten den Spielspaß nicht unterbinden und vielleicht hat der Veranstalter ja für die Person einen Plan B in Form eines alternativen Weges in der Hinterhand.

Was kostet der Spaß?

Die Preise sind oftmals den Wochentagen und Uhrzeiten angepasst. Auch wirkt sich die Spieleranzahl auf den Preis pro Person aus. Bei vier Spielern an einem Freitagabend solltet ihr aber zwischen 25,- € und 30,- € pro Person einplanen.

… Die Zeit drängt, die Musik wird dramatischer und Anweisungen für ein uraltes Ritual flackern über einen alten 4:3 Fernseher. Es passiert nichts! Wurde etwas übersehen? Nach hitziger Diskussion wird der Fehler gefunden. Wir wiederholen das Ritual, diesmal richtig, eine versteckte Tür öffnet sich in der Wand und die Stimme des Erzählers erklingt. Wir haben es geschafft, 52 Minuten nach dem Intro konnten wir den Geheimnissen des „Zoos des Todes“ auf den Grund gehen.

Wie immer war es ein Erlebnis und neben den knapp 60 Minuten Abenteuer, die wir gerade erlebt haben, sitzen wir noch länger bei kühlen Getränken zusammen. Wir reden die nächsten Stunden begeistert über unser Erlebnis, den Vergleich zu anderen Räumen und einen freien Termin für das nächste Mal. Denn wir wollen auch weiterhin einem Mysterium auf den Grund gehen, einen Mord aufklären, Schätze aus verlassenen Ruinen bergen oder was für Ideen sich die Veranstalter auch immer ausgedacht haben.

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