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Rezension: Forschungsdrang & Rollenspiel (DSA)

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Diese Woche erscheint bei Ulisses Spiele der Sammelband Forschungsdrang & Rollenspiel in gedruckter Form. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Essays zum breiten Oberthema Das Schwarze Auge und Aventurien. Bei PnPnews haben wir uns den Band vorab einmal angeschaut und berichten, was euch darin erwartet.

Was ist Forschungsdrang & Rollenspiel?

Der Band Forschungsdrang & Rollenspiel geht auf ein Projekt von Stefan Donecker aus dem Jahr 2013 zurück. Unter dem Titel ’Das Schwarze Auge’ im Spiegel der Wissenschaft wurde damals eine Initiative ins Leben gerufen, die die „Motive, Ideen und geistesgeschichtlichen Traditionen“ von DSA untersuchen wollte. Ursprünglich bis zum Frühjahr 2013 sollten Abstracts für wissenschaftliche Arbeiten eingereicht werden, die dann mit „informelle[r] Unterstützung und Beratung“ durch Ulisses Spiele ausgearbeitet werden sollten.

Der nun vorliegende Sammelband enthält insgesamt 18 solcher Beiträge. Diese interdisziplinären Essays mit einer Länge von je ca. 5-10 Seiten stammen von unterschiedlichen Autor*innen. Die verschiedensten Themen rund um den aventurischen Hintergrund sollen laut Klappentext „von unterschiedlichen wissenschaftlichen Standpunkten aus beleuchtet und diskutiert“ werden. Der Band verspricht „eine frische Art der Auseinandersetzung mit vielen Aspekten der phantastischen Welt“ sowie „eine spannende Retrospektive auf die nunmehr 35 Jahre währende Geschichte“ von DSA. Als A4-Hardcover in Schwarz-Weiß mit 206 Seiten ist Forschungsdrang & Rollenspiel im F-Shop für 39,95 € erhältlich.

PnPnews wurde das Werk zum Zweck dieser Rezension bereits vorab zur Verfügung gestellt. Aufgrund der vermuteten hohen Komplexität haben wir uns das Buch innerhalb der Redaktion zu dritt angeschaut – sechs Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Die abschließenden Bewertungen stellen dementsprechend auch einen Mittelwert unserer Einzelbewertungen dar.

Kriterien für die Rezension

Für ein Werk, das seinen Ursprung in einem wissenschaftlichen Projekt hatte, und das unterschiedliche wissenschaftliche Standpunkte abbilden will, muss ein erstes Bewertungskriterium die Wissenschaftlichkeit des Werkes sein. Dabei interessierte uns einerseits die wissenschaftliche Bearbeitung einer für den Forschungsstand relevanten Thematik. Eine eindeutige Fragestellung sollte nach Benennung der Methodik und Schilderung der Forschungsergebnisse und kritischer Auseinandersetzung mit dem Untersuchungsgegenstand in eine ebenso eindeutige wie ergebnisoffene Antwort münden. Andererseits war uns der Umgang mit dem verwendeten Quellenmaterial wichtig. Verwendetes Material sollte transparent benannt werden, aufgestellte Thesen mit entsprechend relevanten Quellen schlüssig belegt werden.

Unser zweites Kriterium war die Vielfalt des Bandes. Wir schauten uns an, aus welchen Fachrichtungen die Autor*innen des Bandes kommen und mit welcher Bandbreite an Themen sie sich auseinandersetzen. Bilden sie ein breites Spektrum ab oder konzentrieren sie sich auf bestimmte Themenfelder?

Als nächstes schauten wir uns die Verständlichkeit der Texte an. Dabei untersuchten wir, wie leicht oder schwer sich der Zugang zu den vermittelten Inhalten gestaltet. Sowohl erhöhte Fachsprachlichkeit als auch verstärkte Detailtiefe des aventurischen Hintergrundes erfordern eine Präsentation, die den Lesenden das Verständnis der Aussagen erleichtert. Auch eine schlüssige, übersichtliche Strukturierung der Texte ist hilfreich.

Weiterhin betrachteten wir den Unterhaltungswert der vorliegenden Texte. Wie viel Spaß macht die Lektüre der einzelnen Beiträge? Erfahren wir hier interessante Details über den aventurischen Hintergrund? Eröffnet uns die versprochene Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven auch selbst eine neue Sichtweise auf die behandelten Aspekte? Wir bewerteten, wie gut wir uns beim Lesen der vorliegenden Texte insgesamt unterhalten fühlten.

Als letzte beiden Kriterien folgen schlussendlich auch noch das Layout, also die optische Präsentation des Bandes, sowie das Verhältnis von Preis zu Leistung des Produkts.

Wir betrachten diese Kriterien trotz der starken Heterogenität der Beiträge für den Band in seiner Gesamtheit. Allerdings werden wir vereinzelte Beispiele näher beleuchten, um unsere Beurteilung zu veranschaulichen.

Wissenschaftlichkeit

Die 18 Beiträge in Forschungsdrang & Rollenspiel unterscheiden sich stark, nicht nur hinsichtlich ihrer Thematik und Fachrichtung, sondern auch in ihrer Methodik, ihrem Aufbau und ihrem Stil. Besonders in Bezug auf das Kriterium der Wissenschaftlichkeit stellen sich hier sehr deutliche Schwankungen heraus. Die meisten der Beiträge weisen keine eindeutige Fragestellung aus, die sie untersuchen wollen, und von denen, die es tun, liefern die wenigsten tatsächlich eine Antwort in Form einer eindeutigen Aussage.

Auch die Frage nach der wissenschaftlichen Relevanz der untersuchten Thematik wird zumeist gar nicht erst gestellt. Weshalb gerade die gewählten Themen bearbeitet wurden, wird oft nicht ersichtlich, ebensowenig, welchen Beitrag sie zur Forschung auf ihrem Fachgebiet leisten sollen. So lässt der Band in seiner Gesamtheit auch einen roten Faden vermissen. Genauso gut könnte die Aufgabenstellung gelautet haben: „So liebe Klasse, nun schreibt bitte jeder von euch einen Aufsatz darüber, was euch an DSA besonders gut gefällt.“

Wissenschaftliche Arbeitsweise?

Von der Arbeitsweise her ähneln manche der Beiträge denn auch längeren Forumposts, wie man sie beispielsweise im DSA-Forum oder bei Tanelorn vorfindet, freilich besser recherchiert und mit (teilweise wesentlich) höherer Dichte an Fachvokabular. Am weitesten verbreitete Arbeitsmethoden sind Beschreibungen, etwa der Prozesse beim Pen & Paper Rollenspiel oder unterschiedlicher Darstellungen desselben Elements über die Editionen von DSA hinweg, Zusammenfassungen von Quellenmaterial und Gegenüberstellungen aventurischer Elemente und ihrer realhistorischen oder literarischen Vorbilder.

Immer wieder kommt man dabei zu denselben Schlüssen: Ja, die DSA-Autor*innen haben sich nachweislich von literarischen Werken oder geschichtlichen Ereignissen (oder ihrer Vorstellung davon) inspirieren lassen. Sie haben diese Elemente mal übernommen, mal abgewandelt in DSA verbaut, wie es ihnen zum Zweck der Abenteuer- und Plotgestaltung besser passte. Manche Beiträge attestieren willkürlichen Setzungen hier einen weitsichtigen Plan, andere zeigen eher unbeabsichtigte Konsequenzen dieser Setzungen auf. Insgesamt ist diese Feststellung jedoch keine bahnbrechende neue Erkenntnis.

Auch andere Folgerungen einzelner Beiträge wirken geradezu banal, etwa „die reale Welt ist eben viel komplexer als eine noch so detaillierte Spielwelt“ (Scholz) oder „Im Grunde spielen wir keine historischen, mittelalterlichen Ritter. Es sind nach wie vor wir, vielleicht verkleidet als Magierinnen“ (Vangheluwe).

Besonders hervor sticht dabei Sattlers Beitrag, der der Frage nachgeht, „ob es aus der Sicht von Platons Seelenlehre für aventurische Helden und Heldinnen nicht im Prinzip etwas Gutes und Nützliches sein kann, einen sogenannten Dämonenpakt einzugehen“. Nach einer zwölfseitigen philosophischen Abhandlung, in der er die realweltlichen Ansichten Platons auf den fiktiven aventurischen Kosmos mit Göttern und Dämonen, Sikaryan und Nayrakis und vor allem tatsächlichen, im Rahmen eines Pakts verpfändbaren Seelen anwendet, kommt er zu dem Schluss – Achtung, Spoiler!: „Aus platonischer Sicht kann es daher auch im Prinzip für aventurische Sterbliche nicht gut oder nützlich sein, einen Pakt mit einem Erzdämonen einzugehen.“ Immerhin wird hier auf eine eindeutige Fragestellung eine eindeutige Antwort geliefert …

Bestimmte Aussagen nicht mit Quellen belegt

Im Umgang mit Quellen weisen viele der Beiträge erhebliche Mängel auf. Zwar sind sowohl wissenschaftliche Quellen der entsprechenden Fachrichtung als auch zitierte Textstellen des DSA-Quellenmaterials in Fußnoten gelistet und bisweilen kommentiert. Allerdings werden nicht selten Aussagen getroffen, die nicht mit Quellennachweisen belegt werden. Mit beinahe systematisch anmutender Zuverlässigkeit tritt dies zutage, wann immer andere Rollenspiele, Systeme, Spielwelten oder „Konkurrenzprodukte“ (Gillner; Vangheluwe) angesprochen werden. So finden sich zwar häufig komparative Aussagen, die die vermeintliche Einzigartigkeit des Schwarzen Auges betonen sollen. Beinahe nirgends werden für diese Aussagen jedoch Belege mitgeliefert, oft wird nicht einmal angegeben, was überhaupt Gegenstand des Vergleichs sein soll. Ohne Nachweise müssen derartige Aussagen jedoch als haltlose Behauptungen angesehen werden und lassen für den gesamten Band Forschungsdrang & Rollenspiel erhebliche Zweifel sowohl an dessen wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit als auch an seiner proklamierten Unabhängigkeit aufkommen.

Ähnliches Fehlen von Belegen fiel auch in Bezug auf Aussagen zu bestimmten Präferenzen oder Spielweisen der DSA-Spielendenschaft auf. Diese mögen vielleicht im persönlichen Umfeld der Autor*innen durchaus zu beobachten sein. Die teilweise beanspruchte Allgemeingültigkeit erfordert jedoch Quellennachweise von entsprechender Signifikanz.

Auffällig ist auch, dass die Autor*innen der Beiträge nicht vorgestellt werden, außer ihren Vor- und Nachnamen erfährt man nichts weiter über sie. Somit ist eine Einschätzung ihrer Glaubwürdigkeit oder eine Verortung ihrer akademischen Expertise nicht ohne weiteres möglich. Bisweilen erschließt sich die Einordnung eines Beitrags in eine wissenschaftliche Disziplin dadurch erst in seinem Verlauf, und bei einem bin ich immer noch nicht sicher, wo er eigentlich hingehören soll. Auch über das Entstehen des Bandes seit seiner Konzeptualisierung 2013 bis zu seiner Veröffentlichung erfährt man nichts. Etwa, ob Peer-Reviews der Texte durchgeführt wurden, wäre im Sinne wissenschaftlichen Arbeitens durchaus relevant.

Positive Beispiele

Wie gesagt variieren die Beiträge in ihrer Wissenschaftlichkeit stark. Einige der Autor*innen erbringen in dieser Hinsicht durchaus wertvolle Leistungen. Positiv empfanden wir etwa die geschichtswissenschaftlichen Beiträge von Gillner und Karpienski zu Adelsrollen bzw. mittelalterlicher Kriegsführung. Sie betrachten durchaus kritisch, wo die aventurische Darstellung Authentizität zugunsten von spielmechanischen Vorzügen aufgibt.

Tschiggerls Gegenüberstellung der Charakterisierung der aventurischen Orks und eurozentrischer Charakterisierung von Mongolen und nordamerikanischen Indigenen gehört ebenfalls zu den besseren Beiträgen des Bandes.

Ich persönlich kann auch Boltes literaturwissenschaftlicher Beschreibung des Kommunikationsmodells beim Rollenspiel etwas abgewinnen, auch wenn er sich lediglich auf die spezifische, DSA-typische Situation mit festen Rollen für Spieler*innen und Spielleiter*innen und fremdverfassten Texten im Sinne von Hintergrundbänden und Kaufabenteuern bezieht und sich der Beitrag insgesamt extrem trocken liest (dazu später mehr). Dabei handelt es sich zwar längst nicht mehr um ein wissenschaftliches Novum, dennoch leistet der Artikel einen soliden Beitrag zur narratologischen Grundlagenforschung.

Insgesamt schneidet Forschungsdrang & Rollenspiel in seiner Wissenschaftlichkeit jedoch nicht allzu gut ab.

Vielfalt

Die Beiträge des Bandes Forschungsdrang & Rollenspiel sind von insgesamt mehr als 20 Autor*innen verfasst. Zwar erfährt man über sie wie erwähnt nichts außer ihren Namen, allerdings zeichnet sich beim Lesen der einzelnen Kapitel und auch der Einleitung ein breites Spektrum an Themengebieten ab. Wenig überraschend sind hier geschichtswissenschaftliche, kulturwissenschaftliche und literaturwissenschaftliche Themen besonders stark vertreten. Mehrfach aufgeführt sind auch Philosophie und Ethik mit immerhin fünf diesem Bereich zugeordneten Artikeln.

Auch in aventurischer Hinsicht wird eine breite Vielzahl an Themen angeschnitten. Besonders geschichtswissenschaftliche Themen tauchen hier auf. Adelsstand und Kriegsführung sind natürlich mit dabei. Ein unerwarteteres Thema wäre etwa das bosparanische Imperium unter Betrachtung des Materials aus der Dunkle-Zeiten-Box.

Auch die philosophischen Texte widmen sich vielfältigen Themen wie Demokratie, Aufklärung, Dämonenpakten und Chimärologie. Einige Beiträge widmen sich auch bestimmten Bereichen, wie aventurischen Geheimdiensten, aventurischer Medizin und der Nanduskirche. Ein Fokus liegt insgesamt zwar auf den menschlichen Gesellschaften, allerdings sind auch Kapitel den Elfen, Zwergen und Orks sowie ihren Vorbildern gewidmet.

Auf einer außerspielweltlichen Ebene wird auch die Entstehungsgeschichte des Schwarzen Auges angeschnitten. Weitere Beiträge geben Einblicke, was in narrativer Hinsicht beim Spielen von DSA vonstattengeht und wie sich die Beschreibung von Schauplätzen über die Jahre hinweg verändert hat. Viele der im Band vertretenen Themen sind genau jene, die man hier erwarten würde. Handelt es sich doch bei einigen davon um Dinge, die die Spielendenschaft in Internetforen seit langer Zeit immer wieder diskutiert. Allerdings finden sich hier auch manche überraschenden Ideen, und selbst die verbreiteten Themen werden mitunter um eine neue Perspektive bereichert.

Verständlichkeit

Auch im Hinblick auf ihre Zugänglichkeit sind die Texte in diesem Band sehr unterschiedlich. Einige der Beiträge scheinen sich an akademisches Fachpublikum (aus demselben Fachbereich) zu richten, das wortwörtlich ihre Sprache spricht. Diese Beiträge sind durchsetzt mit Fachvokabular. Manche Autor*innen machen sich zwar die Mühe, dieses für Laien mehr oder weniger zu erläutern, einige verzichten jedoch auch darauf. Dazu kommen häufig sehr lange Sätze, mitunter über 10 Zeilen und mehr, mit komplexer Struktur und manchmal undurchsichtigen Einschüben. So schlüssig einige der Texte inhaltlich auch sein mögen, so schwergängig sind sie in ihrer Lesbarkeit.

Ein Beispiel:

Besonders die Hypertextualität ist im Rollenspielabenteuer von Bedeutung, jedoch können sich dort grundsätzlich alle transtextuellen Typen aufspüren lassen. Hervorzuheben sind hier erstens der Intertext, also die wörtliche Verwendung von Text(teil)en, meist deckungsgleich mit dem Vorlesetext (s. u.), jedoch können Zitate aus dem gesamten Hypotext mehr oder weniger zusammenhängend im Hypertext aufscheinen; und zweitens der Metatext, dessen Besonderheit im Rollenspielabenteuer darin besteht, dass nicht etwa der Hypertext den Hypotext kommentierte, sondern umgekehrt – ein Umstand, der uns direkt zum transtextuellen Alleinstellungsmerkmal dieser Gattung führt: Während gemeinhin ein Hypotext erst zu einem solchen wird, wenn er von einem ihm nachfolgenden Text aufgegriffen wird, ist im Rollenspielabenteuer der Hypotext (Drucktext) schon als Vorstufe zum Hypertext (Aufführungstext) konzipiert und auch ohne dessen Existenz als Hypotext gekennzeichnet. Der Hypotext stellt eine auszuerzählende Erzählung dar.

Bolte, Forschungsdrang & Rollenspiel, S. 25

Fachsprache oft problematisch

Besonders die Beiträge mit philosophischem Hintergrund fallen hier auf. Durch unscharfe Abgrenzung ist es bisweilen unklar, ob ein Begriff in seiner fachsprachlichen Bedeutung aus der Philosophie oder in seiner alltagssprachlichen Bedeutung zu verstehen ist. Bei Laien auf diesem Gebiet – mutmaßlich der Großteil der Leserschaft dieses Bandes – könnte dadurch an vielen Stellen Verwirrung aufkommen.

Wir verstehen natürlich die Notwendigkeit, auf Fachsprache zurückzugreifen, um den gewünschten Inhalt möglichst präzise und effizient zu kommunizieren, insbesondere, wenn man mit einer Platzbegrenzung arbeitet. Dennoch erwecken einige der Beiträge den Eindruck, sie wären mit Absicht möglichst schwer verständlich geschrieben, um die vermeintliche Wissenschaftlichkeit künstlich zu unterstreichen.

Andererseits gehen die Beiträge des Bandes auch sehr unterschiedlich mit aventurischer „Fachsprache“ um. Einige erklären aventurische Begriffe und Konzepte, andere verwenden sie dagegen vollkommen selbstverständlich und setzen teilweise tiefgreifendes Detailwissen voraus, für das man vermutlich DSA-Quellenbände im Gegenwert von vielen Hundert Seiten gelesen haben sollte.

Wir gewannen beim Lesen den Eindruck, dass sich die Autor*innen nicht ganz klar waren, für wen sie eigentlich schreiben. Vielleicht waren sie sich über ihre Zielgruppe auch nicht einig. Richten sie sich einerseits an ein akademisches Fachpublikum oder andererseits an DSA-Veteranen, können sie natürlich Vorkenntnisse in beliebigem Umfang voraussetzen und werden diejenigen ausschließen, die diese nicht aufbieten können. Wollen sie jedoch Laien oder DSA-Neulinge ansprechen, wären grundlegende stilistische Veränderungen notwendig, um den Zugang bestmöglich zu erleichtern.

Insgesamt vermissen wir auch an dieser Stelle einen roten Faden in Form einer einheitlichen Linie.

Unterhaltungswert

Auch in diesem Punkt macht sich die Heterogenität des Bandes wieder bemerkbar. Die angesprochene Fachsprachlichkeit mancher Beiträge hemmt das Lesevergnügen mitunter deutlich, vermutlich abhängig davon, wie stark man sich individuell für das gewählte Thema interessiert. Auch die oben erwähnte Arbeitsweise, dass viele Artikel vor allem beschreiben und vergleichen und dabei Beispiel an Beispiel und Zitat an Zitat reihen, wirkt oft ermüdend. Mancher vom Thema her interessante Beitrag wird dadurch eher zu einem Ausdauersport. Wenn dann bisweilen am Ende auch noch eine eindeutige wissenschaftlichen Folgerung fehlt, stellt sich hier sogar Frustration ein.

Häufig macht sich ein dozierender Schreibstil bemerkbar, der das Gefühl erweckt, der Text sei weniger an ein Publikum gerichtet, sondern eher ein Monolog der Autor*innen zu ihrem Lieblingsthema. Dass der Band, wie oben erwähnt, nichts über die Autor*innen preisgibt, verstärkt diesen Eindruck zusätzlich. Bei einigen Beiträgen schlägt sich hier auch die fehlende Struktur nieder (siehe unten), die die Lesemotivation ebenfalls senkt.

Rückwärtgerichtet, keine Zukunftsperspektive

Die Beiträge in Forschungsdrang & Rollenspiel sind vor allem rückwärtsgerichtet. Spieler*innen, die erst in jüngerer Zeit begonnen haben, DSA zu spielen, werden dabei auf jeden Fall die Macken aus der Anfangszeit des Spiels deutlich. Auch einige Entwicklungen in der dritten und vierten Edition werden im Detail veranschaulicht, insbesondere was die Hintergrundbände der jeweiligen Zeit angeht. Jene, die schon länger dabei sind, werden allerdings viele der aufgeführten Entwicklungen und Anekdoten selbst mitbekommen oder aber an anderer Stelle schon gelesen haben.

Die Autor*innen lassen in ihren Beiträgen fast durchweg ihre persönliche Nostalgie und Begeisterung für Das Schwarze Auge durchblicken. Je nach eigener Einstellung in diesem Punkt mag einem das zusagen oder eben nicht. Im Hinblick auf wissenschaftliche Ansprüche wirkt dieser Enthusiasmus jedoch oftmals äußerst unkritisch und fehlplatziert. Das Versprechen der Retrospektive wird insgesamt eingelöst. Wie „spannend“ (Klappentext) man diese jedoch empfindet, liegt letztendlich im Auge des Betrachters.

Eine andere Aussage, der Band sei ein „vorausschauender Blick auf die gegenwärtige und zukünftige Entwicklung des Pen-&-Paper-Rollenspiels“ (Vorwort), stellt sich jedoch als unzutreffend heraus. Auf die fünfte, „gegenwärtige“ Edition wird nur sehr selten ausdrücklich Bezug genommen. Dadurch kann der Eindruck entstehen, sie sei für die Autor*innen überhaupt nicht von Belang und DSA konstatiere sich in deren Augen vor allen aus den Werken der vierten und vorhergehenden Editionen.

Eine „zukünftige Entwicklung“ von DSA oder gar „des Pen-&-Paper-Rollenspiels“ im Allgemeinen, falls man den Verfasser dahingehend verstehen möchte, wird hingegen an keiner Stelle thematisiert.

Positive Beispiele

Einige der Beiträge heben sich in Bezug auf ihren Unterhaltungswert auf positive Weise von den übrigen ab. Die oben bereits erwähnten Artikel von Karpienski zu mittelalterlicher Kriegsführung und von Tschiggerl zu Orks lassen sich gut und flüssig lesen. Auch Gillners Beitrag zum Thema Adel drückt sich zwar bisweilen etwas umständlich aus, macht dies jedoch mit interessanten Inhalten wett.

Betrachtet man die Beiträge unabhängig von ihrer Wissenschaftlichkeit (die, wo vorhanden, ebenfalls zum Unterhaltungswert beitragen kann), fallen auch noch der Artikel von den Herausgeber*innen Fenböck und Donecker zu Elfen und Zwergen sowie der von Walach zu Entdeckungsfahrten auf. Fenböck und Donecker stellen umfassende Vergleiche zur Darstellung von Elfen und Zwergen in Aventurien mit deren literarischen Vorbildern an. Walach kommt hingegen bei der Untersuchung der Ausgangslage für Entdeckungsfahrten in Aventurien zu interessanten Folgerungen für Kolonialismus als Spielthema.

Layout

Insgesamt fällt auf, dass das Layout des Bandes sehr minimalistisch daherkommt. Damit bietet es wenig Angriffsfläche für verheerende Fehler, sticht allerdings auch nicht sonderlich hervor.

Das Format, A4 in zweispaltigem Satz, typisch für DSA-Bände, eignet sich unserer Ansicht nach absolut nicht für ein Buch, das fast ausschließlich aus Fließtexten und etlichen Fußnoten besteht. Ein gängiges Buchformat, etwa B5, mit einspaltigem Satz hätte einiges zur Lesbarkeit und damit Gesamtqualität des Werkes beigetragen.

Zwar ist der Band mit vielen Bildern aus dem beträchtlichen DSA-Fundus versehen, die vermutlich das Schriftbild auflockern sollen. Geschätzt ein Fünftel des Platzes entfällt allein auf Bilder. Allerdings stehen diese äußerst selten in direktem inhaltlichem Bezug zu den Beiträgen und wirken eher wie effekthascherisches Blendwerk, das den Umfang des Bandes künstlich aufblähen soll. Der Platz hätte genutzt werden können, um wissenschaftliche Abbildungen wie Schaubilder, Tabellen oder Graphen einzubauen. So wirken sich die Bilder in unseren Augen sogar störend auf den Effekt des Buches aus.

Auch hätte es eventuell in den Bereich des Layouts gehört, die heterogenen Beiträge einander strukturell anzugleichen. Wenn Artikel etwa aus nur einem einzigen Textblock ohne Zwischenüberschriften bestehen (Overheu; Walter), lediglich unterbrochen von gelegentlichen Zitatblöcken und natürlich Fußnoten, macht sich das in deren Zugänglichkeit bemerkbar.

Insgesamt ist das Layout also wenig spektakulär, was der Natur eines wissenschaftlichen Essaybandes an sich angemessen ist. Allerdings ziehen die genannten Fehlentscheidungen in dieser Hinsicht unsere Bewertung etwas nach unten.

Fazit

Das Projekt, das als Das Schwarze Auge im Spiegel der Wissenschaft begann, findet hier seine Vollendung. Ein ordentliches Spektrum an Beiträgen ist hierfür zusammengekommen, das sich immerhin einer Vielzahl von Themen aus verschiedenen Blickwinkeln widmet. Was die einzelnen Autor*innen daraus gemacht haben, ist allerdings von sehr unterschiedlicher Qualität.

In Bezug auf ihre Wissenschaftlichkeit weisen viele der Beiträge Sorgfalt bei fachlichen sowie DSA-bezogenen Quellen auf. Sobald dieses vertraute Terrain jedoch verlassen wird, mehren sich unbelegte Behauptungen, die eher dem Wunsch der Verfasser*innen als tatsächlicher Sachkenntnis zu entspringen scheinen. Auch folgt die Bearbeitung der Themen oft keiner klar ersichtlichen Methodik. Häufig wird anhand von langen Folgen an Beispielen vor sich hin doziert, ohne letztlich an neue Erkenntnisse von wissenschaftlicher Relevanz zu gelangen.

Komplexe Texte mit teilweise hoher Fachsprachlichkeit verlangen Leser*innen oft viel ab, nicht zuletzt auch an aventurischem Hintergrundwissen, das gelegentlich vorausgesetzt wird. Mangelnde Struktur und umständlicher Satzbau erschweren das Verständnis mitunter zusätzlich.

Dementsprechend leidet auch der Unterhaltungswert bisweilen gehörig. Zwar ist dieser in wissenschaftlichen Texten nicht unbedingt nötig, aber es geht hier immerhin auch um die Betrachtung eines kreativen Hobbys. Man kann also darauf hoffen, zumindest interessante neue Details über dieses zu erfahren – und in Teilen gelingt dies den Autor*innen auch. Dennoch lesen sich viele Beiträge entweder sehr anstrengend, inhaltlich langweilig, oder bisweilen beides gleichzeitig.

Einige der Beiträge sind durchaus gut gelungen und stechen in verschiedenen Hinsichten aus einem trockenen, bisweilen hochtrabenden Gesamtwerk hervor. Diese sind jedoch zu wenige, um den Preis des Bandes von immerhin 39,95 € letztendlich zu rechtfertigen.

Mit einer gehörigen Portion Nostalgie und regelmäßig zu unkritisch zelebrieren die Autor*innen in Retrospektive Das Schwarze Auge. Echte neue Erkenntnisse sind in Forschungsdrang & Rollenspiel jedoch selten.

Die ursprüngliche Intention einer unabhängigen wissenschaftlichen Publikation mag eine gute gewesen sein. Diesem Ziel wird das vorliegende Werk in seiner Gesamtheit jedoch leider nicht gerecht.

Hinweis im Sinne der redaktionellen Richtlinien: Der Band Forschungsdrang & Rollenspiel wurde uns von der Ulisses Spiele GmbH freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Forschungsdrang & Rollenspiel

39,95 €
4.5

Wissenschaftlichkeit

4.0/10

Vielfalt

8.0/10

Verständlichkeit

4.0/10

Unterhaltungswert

3.0/10

Layout

5.0/10

Preis/Leistung

3.0/10

Pros

  • Breites Spektrum an Themen und Fachrichtungen
  • Manche Beiträge eröffnen interessante neue Perspektiven
  • Teilweise hoher fachlicher Anspruch

Cons

  • Sehr unterschiedliche Qualität der Beiträge
  • Teilweise langatmig und anstrengend zu lesen
  • Bestimmte Aussagen nicht mit Quellen belegt
  • Nostalgisch verklärt und unkritisch
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Honak

Die attestierte Rückwärtsgerichtetheit des Bandes wird wohl daran liegen, dass das Buch bereits vor fünf Jahren konzipiert wurde und die Aufsätze auch in dieser Zeit verfasst wurden.

Tony

Das kann natürlich sein.

Torsten

Wenn der Entstehungsprozess zur Betrachtung wichtig ist, dann sollte er eigentlich im Buch zu lesen sein.

Lukas Daniel Klausner

Wir hatten überlegt, es in unserer Einleitung anzuschneiden, uns aber dann schlussendlich dagegen entschieden.

Lukas Daniel Klausner

Weil wir den Autor*innen vor der Manuskriptfertigstellung und Übermittlung die Möglichkeit gegeben haben, ihre Beiträge zu aktualisieren (oder allenfalls zurückzuziehen) und es damit für uns nach kurzer Diskussion keiner zusätzlichen Erklärung mehr bedurfte.

(Ich hab es mit meinem Koherausgebenden nicht diskutiert, kann mir aber für mich gut vorstellen, dass wir beim nach wie vor unvollständigen Beschreibungsstand der 5. Edition – siehe unten – auch bei kürzerer Genese und demselben Erscheinungsdatum den Fokus auf den Beschreibungsbestand der 3.–4. Edition gelegt hätten (siehe auch Kommentar unten), gerade wenn es um historiographische und begriffsgeschichtliche Beiträge geht, die ja den Großteil des Bandes ausmachen. Natürlich wären mehr Anmerkungen und Einschübe zum beginnenden Beschreibungsstand der 5. Edition wünschenswert, will ich gar nicht in Abrede stellen.)

Lukas Daniel Klausner

Ja, das stimmt zwar, die ursprüngliche Artikelfertigstellung lag aber vor dem bzw. um das Erscheinen von DSA5. Dass die Fertigstellung des Bandes danach noch so lange gedauert hat, liegt in diversen privaten Ereignisse im Leben der Herausgebenden begründet, die leider viel Zeit in Anspruch genommen haben; die Quellenaufrufe 2018 waren im finalen Korrekturschritt, inhaltlich wurden die Beiträge aber nicht mehr umfassend auf DSA5 upgedatet (wir hätten es auch unfair gefunden, das den Autor*innen abzuverlangen).

Lukas Daniel Klausner

Die „gegenwärtige Situation“ finde ich angesichts des Hintergrundbeschreibungsbestands durchaus gerechtfertigt – die beginnenden Änderungen der 5. Edition stellen ja erst einen Teilblick auf die aktuelle aventurische Situation dar, und auf alle Regionalbeschreibungen der 5. Edition zu warten schiene mir dann doch verquer.

Zum anderen Punkt: Richtig, das mit der „zukünftigen Entwicklung“ ist aber auch nicht auf unserem Mist gewachsen, und in das Vorwort eines altgedienten DSA-Autors inhaltlich hineinzuredigieren hätte ich mich wohl auch dann nicht getraut, wenn ich diesen Satz nicht beim finalen Lektorat eher überlesen hätte. 😉

Lukas Daniel Klausner

Nein.

Die gegenwärtige Situation zum Fertigstellungszeitpunkt der Texte ist für den überwiegenden Anteil der behandeltenn Inhalte ident mit der gegenwärtigen Situation zum Veröffentlichungszeitpunkt.

Und den letzten Satz in Wiesers Text habe ich schlicht nicht so genau auf die Goldwaage gelegt, als dass mir das negativ aufgefallen wäre. YMMV (and evidently, it does).

Lukas Daniel Klausner

Seufz. Okay, eines Runde noch:
* @Goldwaage: Das launige Vorwort eines Altredakteurs haben wir no na net nicht mit dem wissenschaftlichen feinen Rechen inspiziert, das ist auch eine andere Textsorte als die eigentlichen Beiträge.
* @Impressum: Ja, weil „Lektorat und Korrektorat“ bei wissenschaftlichen Sammelbänden eine andere Funktion ist als „Herausgeber*in“. (Generell bin ich mir in manchen Stellen der – überwiegend nachvollziehbaren; versteh mich nicht falsch, ich finde die darin formulierte Kritik größtenteils sehr zutreffend – Rezension nicht sicher, ob Sachen für mich undeutlich formuliert sind oder ob es tw. ein wenig an Verständnis für die geisteswissenschaftliche Arbeitspraxis bei Sammelbänden mangelt, aber das nur am Rande.)
* Bezüglich der Einschätzung der Wissenschaftlichkeit warte ich ganz ehrlich eher auf die Rezensionen in der akademischen Community. 😉

Dr. Wibowo-Wittler

Ich denke die Ausführlichkeit und das Detail, in der hier gearbeitet wurde, spricht doch eigentlich dafür, dass sich hier wirklich ausgiebig mit eurem Werk auseinander gesetzt wurde. Gerade in der wissenschaftlichen Community ist das Hohe Ross , auf das sich mit „Ich warte lieber auf die Einschätzung von der akademischen Community“ etwas fehl am Platze.

Denken Sie, nur weil das hier PnPnews ist gibt es dort keine wissenschaftlich versierten Menschen oder nur Menschen unter Ihrer würde? Nur weil sich eine geisteswissenschaftliche Arbeitspraxis etabliert hat, muss es ja nicht „wissenschaftlich“ sein, vielleicht wird in dieser Arbeitspraxis ja gerade gerne mal etwas nicht auf die Goldwaage gelegt, wie Sie es schilderten?

Gumbald

Unabhängig von meiner persönlichen Meinung finde ich es erstmal toll, dass sich einer der Herausgeber des Bandes hier den Fragen und der Kritik zum Buch stellt.
Dafür einfach mal ein Dankeschön an Lukas Daniel Klausner!

Florian

Sehr gute Rezension mit absolut angemessener und gut nachvollziehbarer Kritik. Vielen Dank dafür!

Andreas (RPGnosis)

Danke für die gelungene Rezension.

>> „Wir gewannen beim Lesen den Eindruck, dass sich die Autor*innen nicht ganz klar waren, für wen sie eigentlich schreiben. “ < Ich nehme an, für Ulisses, mit der Aufgabenstellung „es gibt noch kein Buch über DSA aus irgendeiner wissenschaftlichen Sicht, sucht mal Freiwillige, dann bringen wir was raus.“ So liest es sich zumindest – da durften halt begeisterte Studierte was mit ihrem Fachgebiet und DSA machen.

Ich nehme an, keiner der Artikel im Buch ist zuvor in irgendeiner wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht worden, oder?

fenia

Die Initiative dazu kam nicht von Ulisses Spiele, aber sie haben die Suche nach Schreibern damals geteilt: https://ulisses-spiele.de/das-schwarze-auge-im-spiegel-der-wissenschaft-beitraege-gesucht/

In den einschlägigen Foren wurde der Aufruf damals auch geteilt.

Andreas (RPGnosis)

Nur weil da vier Namen mit Herkunfts-Unis drunterstehen, ist das mAn noch keine „wissenschaftliche Initiative“, sondern dem Text nach ein „Jubilums-Geschenk“ für DSA. Interessant wäre das Ganze vor allem dann, wenn es tatsächlich in der „wissenschaftlichen Community“ eine Resonanz erfahren hätte, mit Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Publikationen etc. – weiß man da etwas drüber?
Weil so schaut es halt schon stark nach „Fanwerk“ aus, das vielleicht mal anders geplant war, aber für das sich kein wissenschaftlicher Verlag interessierte.

Lukas Daniel Klausner

1.) That’s not how science works. In den Geisteswissenschaften, insbesondere etwa Geschichtswissenschaften, ist die Erstveröffentlichung von Publikationen in Sammelbänden zu bestimmten Themenkreisen eine gängige Form der Wissenschaftspublikation. (Eine Sammlung von ausschließlich bereits anderswo erschienenen Beiträgen wäre im Gegenteil sogar sehr unüblich.)
2.) Die Resonanz in Form von Rezensionen und Rezeption kann, logischerweise, erst nach der Veröffentlichung des Bandes erfolgen.
3.) Wir haben auch Veröffentlichungsangebote von wissenschaftlichen Verlagen eingeholt, uns dann aber aus verschiedenen Gründen für eine Veröffentlichung bei Ulisses selbst entschieden, als sich diese Möglichkeit ergab.

Andreas (RPGnosis)

1) Die Frage ist, ob irgendein Akademiker Artikel ernst nimmt, die bei einem Rollenspielverlag erschienen sind. Ich täte mich da schwer. Zumal es sich um keinen z.B. „geschichtswissenschaftlichen“ Sammelband handelt, sondern die Fachgebiete der Artikel soweit ich das verstehe sehr heterogen sind.
2) hängt mit 1) zusammen; ich hätte erwartet (bzw. mir gewünscht), dass dies keine Erstveröffentlichungen sind, sondern Fachartikel, die bereits von einem Fachpublikum gelesen und vielleicht auch reviewed und kritisiert wurden. In dieser Form (als Buch des Verlages, über dessen Produkt es wissenschaftliche Aussagen treffen will – Interessenskonflikt, ik hör dir trapsen) würde es mich sehr wundern, wenn es ernsthafte Resonanz aus der wissenschaftlichen Community gäbe. Falls ja, bitte gebt uns hier drüber Bescheid, das würde mich echt interessieren.
3) Das sei euch unbenommen, beeinflusst aber natürlich die Wahrnehmung der Inhalte.

Sorry für die späte Antwort, und auch von mir ein Lob dafür, dass du dich hier den Fragen stellst. Danke!

Torsten

Da es da eine Abwägung gegeben hat: Welche Gründe sprachen denn für eine Veröffentlichung bei Ulisses und gegen die Erstveröffentlichung bei den wissenschaftlichen Verlagen?

Lukas Daniel Klausner

Vor allem die zu erwartende Reichweite und die Publikationsqualität.

Lukas Daniel Klausner

Nachdem einige in den Diskussionen damals Interesse an der wissenschaftlichen Rezeption geäußert hatten und mittlerweile wohl alle Rezensionen erschienen sind (eine ist noch ausständig, aber da hab ich schon so lange nix mehr gehört, dass ich sie aufgegeben habe), hier eine kurze Linksammlung:

(Weiters gab es noch einen kurzen Hinweis auf den Band in Mythlore (Janet Brennan Croft), aber das kann eins nicht wirklich als Rezension bezeichnen.)

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