Parselings – Deck-Building-Rollenspiel mit Wortmagie
Nicht immer müssen Würfel bei Rollenspielen zum Einsatz kommen. Denn um Proben und Fragen aufzulösen, können auch Alternativen glänzen, von Tarotkarten bis hin zu Holztürmen. Auch Kartendecks sind im Rollenspielbereich keine große Neuheit mehr. Das Spiel Parselings kombiniert Pen & Paper mit Deck-Building-Spielen und erschafft so eine ganz neue Art, Rollenspiele zu spielen. Das Projekt von Smunchy Games läuft derzeit auf Kickstarter und beschäftigt sich mit Identität, Rollen und Tinten-Parasiten.
Mit Wort und Identität durch die Dystopie
Parselings spielt in einer etwas dystopisch angehauchten Metropole. Eng, dunkel und vollgestopft, erstreckt sich die riesige Stadt Nominal City. Nur wenige Stunden Tageslicht gibt es hier, sonst ist sie in düsteres Zwielicht gehüllt. Ein Teil der Stadt schwebt sogar herausgerissen über den Boden. Diese Katastrophe forderte viele Leben und zwang noch mehr sich in andere Stadtteile zu flüchten. Die Regierung ist dabei längst gefallen, private Megakonzerne haben stattdessen die Macht an sich gerissen. Langsam droht dieses Pulverfass zu explodieren, wenn weiterhin Unterdrückung und Gewalt vorherrschen.
In dieser beklemmenden Ausgangssituation müssen sich die Spieler zurecht finden. Sie spielen sogenannte Parselings, von tinten-ähnlichen Symbionten infizierte Menschen. Durch den Parasit, Parsecyte genannt, erhalten sie Tätowierungen und damit magieähnliche Fähigkeiten, die auf Wörtern und Identitäten basieren. Gesellschaftliche Rollen und Worte stehen damit im Mittelpunkt des Spielgeschehens. Die Charaktere müssen dabei aufpassen, nicht dem Parasiten und ihren Rollen oder Bezeichnungen zu verfallen. Sie sind komplexe Wesen, die nicht auf Wörter reduzierbar sind:
You will play as one of these beings. Struggling to strike a balance between appeasing the Parsecyte within, and proving you are a complex human being who cannot only be defined by a few careless words.
Kickstarter-Kampagne des Projekts
Rollenspiel mal anders: Das Deck-Building-System von Parselings
Die eigentliche Innovation von Parselings liegt in der Spielmechanik: Proben, Kämpfe und Magie werden durch das Erstellen und Spielen von Kartendecks bestritten. In der Charaktererstellung können Spieler unter bestimmten Regeln aus gewöhnlichen Spielkarten ihr Charakter-Deck zusammenstellen. Bei Proben dürfen dann je nach Attributen und Fähigkeiten Karten gezogen und passende Farben zusammengezählt und mit dem Zielwert verglichen werden. Könige, Joker und andere Karten erhalten besondere Bedeutungen und stellen zum Beispiel Hindernisse dar.
Auch das Magie-System von Parselings läuft nach diesem Prinzip ab. Es basiert dabei aber auf Worten und deren Zusammensetzung. Jeder beteiligte Spieler darf ein Wort zum sogenannten Parse beitragen. Diese werden auf einen Aspekt, also das Ziel, angewandt und vom Spielleiter interpretiert. Nach einer Probe können die Charaktere so ihre Umwelt formen und beeinflussen. Aber nicht jeder Parseling beherrscht alle Wörter. Es ist also Teamwork nötig, um weiter voran zu kommen.
Einfache Improvisation durch Stretch Goals
Das Projekt ist bereits finanziert und einige Stretch Goals fügen dem Produkt Improvisationshilfen hinzu. Es gibt zum Beispiel Karteikarten mit NSC und Kreaturen sowie Anleitungen für das Schreiben eigener Szenarien. Als nächstes kann ein weiteres Pledge-Level freigeschaltet werden. Das PDF von Parselings und dem Einsteiger-Abenteuer Infer Memorial Station kostet 20 $, das Hardcover und PDF des Regelwerks dagegen 45 $. Für 85 $ bekommt man beide Bücher physisch und als PDF, sowie eines der speziellen Kartendecks nach Wahl. Das Porto beträgt nach Deutschland 14 $.
Neugierig geworden? Parselings stellt einen kostenlosen Teaser zur Verfügung! Dort kann man nicht nur Illustrationen, sondern auch Regel-Ausschnitte, Setting und Hintergrundinfos bewundern.