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Star Crossed – großes Drama um verbotene Liebe

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Der System Matters Verlag zählt ohne Zweifel zu den umtriebigsten Kleinverlagen in der deutschen Rollenspielszene. Nicht nur, dass bereits einige interessante Systeme veröffentlicht wurden. Nein, neben Dungeon Crawl Classics sind noch einige weitere Schwergewichte im Verlagsportfolio angekündigt. Doch damit nicht genung. Mit Star Crossed hat zuletzt im September auch die sogenannte Kleine Reihe Zuwachs bekommen.

Die Kleine Reihe

Neben Rollenspielen im klassischen Sinne veröffentlicht der Verlag in schöner Regelmäßigkeit kleine Erzählspiele. Diese Systeme unterscheiden sich regeltechnisch oft massiv von Rollenspielen im gygaxschen Sinne. Teilweise sind die Spiele spielleiterlos, teilweise sind es auch nur abstrakte Mechanismen, die sie einzigartig machen. Diese Spiele – so auch Star Crossed – werden vom Verlag unter dem Oberbegriff „Die Kleine Reihe“ veröffentlicht und erscheinen im ungewohnten DIN-A5-Querformat. Die gedruckten Varianten bekommt ihr zumeist für nicht mehr als 15 € bis 20 €.

Verbotene Liebe bei Star Crossed

Worum geht es nun bei Star Crossed? Das Spiel behandelt die Liebe von zwei Persönlichkeiten, die unbedingt wollen – aber keinesfalls können. Was auf den ersten Blick wie ein albernes Wortspiel klingt, entpuppt sich beim zweiten Hinsehen als die Bühne für ein großes Drama. Zunächst liegt es an den Spielern, zwei Charaktere zu erschaffen, die sich zueinander hingezogen fühlen – ihren Gefühlen aber nicht freien Lauf lassen dürfen. So könnte die verbotene Liebe zwischen einer Haremsdame und ihrem Wächter, zwischen einem Engel und einem Dämonen oder auch zwischen zwei Nonnen thematisiert werden.

Ein Erzählspiel mit abstrakten Regeln

Während der Tenor des Spiels damit sehr persönlich werden kann, sind die Regeln angenehm abstrakt. Das ungleiche Paar durchlebt eine bestimmte Anzahl von Szenen, die von einem ersten Zusammentreffen bis zum großen Finale reichen. Während dieser Szenen stehen den Spielern bestimmte Spielzüge für ihre Charaktere zur Verfügung. Darunter sind z. B. das Berühren des anderen Charakters oder das Beschreiben von Umgebungsdetails.

Während einer Runde Star Crossed sammeln die Spieler Anziehungssterne. Wenn die letzte Szene gespielt ist, bestimmt die Anzahl der gesammelten Sterne die Art des Epilogs. Und ja, auch ein harmonisches Ende ist hier erreichbar.

Ein zusätzliches Element, um mehr Spannung in die Handlung zu bringen, ist der bereits aus Dread bekannte Jenga-Turm. Bestimmte Spielzüge sowie jeder Dialog zwischen den Charakteren erfordern den Zug eines Jenga-Steins. Und – nicht unähnlich zu Dread – wenn der Turm umstürzt, endet die Romanze vorzeitig.

Persönlich und sicher

Zugegeben, sicher ist das Ausspielen einer tragischen Romanze nicht jedermanns Sache. Auch eine gewisse Unsicherheit, ob man den passenden Mitspieler für eine Runde Star Crossed gefunden hat, ist verständlich. Immerhin kann es bei den Treffen der beiden Charaktere schon einmal heiß her gehen. Damit beide Spieler ihre Komfortzone nicht verlassen müssen, hat Autorin Alex Roberts die X-Card in den Regelkern implementiert. Der von John Stavropoulos erdachte Sicherheitsmechanismus ist fester Bestandteil des Spiels.

Zum Abschluss

Star Crossed ist ein ungewöhnliches Spiel. Es ist klein, persönlich und thematisch sicherlich nicht jedermanns Sache. Doch die eleganten Regeln und die interessante Prämisse machen einen Blick über den spielerischen Tellerrand empfehlenswert. Im Gegensatz zu manch anderem Erzählspiel sind hier die Rollen stets von ähnlich großem Einfluss auf die Handlung.

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Kreggen

Vielen Dank für den Bericht. Ich wusste bisher nicht, dass die X-Card implementiert ist. Ich wollte mir das Spiel eigentlich zu Weihnachten gönnen, zum Glück habe ich rechtzeitig diesen Artikel gelesen. Schade drum.

Raul Ehrwald

Findest du die X-Card so fürchterlich oder warum? Ich glaube, die X-Card ist so simpel, dass du sie auch ignorieren kannst, wenn du das Spiel gerne spielen möchtest.

Werde das Spiel demnächst mal mit meiner Freundin testen. Mal gucken, was das wird 🙂

Kreggen

Nunja, der Satz „Der von John Stavropoulos erdachte Sicherheitsmechanismus ist fester Bestandteil des Spiels.“ liest sich aber anders.

Tony

Es ist eine X-Card im Spiel enthalten, und es stehen Regeln dazu im Regelbuch. Natürlich kann man die ignorieren, wenn man sich vorher darüber einig ist. Es gibt keine Regeln alá „wenn xy eintritt, spiele unbedingt die Karte“. Es steht aber drin, „wenn du dich unwohl fühlst, kannst du die Karte nutzen.“

Es kommt halt auf die Mitspieler an, ob man die nutzen will oder nicht.

Ich habe auch einen Artikel grade gelesen, in dem zum Beispiel steht, dass „For The Queen“ die X-Karte im Gegensatz zu Star-Crossed als integralen Regelbestandteil hat. >https://gnomestew.com/x-cards-w-alex-roberts/

Raul Ehrwald

Mich interessiert halt, ob du das Spiel aus Prinzip meidest, weil es die X-Card unterstützt oder ob du nur Sorge hast, dass die X-Card dein Spielerlebnis irgendwie schmälert? Im letzteren Fall kann ich dich beruhigen, weil die X-Card ein vollkommen losgelöster Metamechanismus ist, den Spielende beibehalten oder weglassen können.

Kreggen

Ich habe ein ziemlich ambivalentes Verhältnis zu diesem Mechanismus.

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