White Wolf entschuldigt sich für Skandal
Nach den skandalösen Inhalten in der neuesten Edition von Vampire: Die Maskerade, hat sich White Wolf nun zu Wort gemeldet, entschuldigt sich für den Skandal und will als Konsequenz drastische Veränderungen vornehmen. Doch was ist überhaupt passiert?
Verfolgung von Homosexuellen als erzählerisches Element sorgt für Aufschrei
Der genaue Abschnitt, der unter den Fans des Spielsystems für einen Aufschrei sorgte, bezog sich auf die real stattfindende Verfolgung von Homosexuellen in der zur Russischen Föderation gehörenden Republik Tschetschenien. In der alternativen Realität von Vampire nutzen diese die Gräultaten als Grundlage für eine Medienkampagne, um von ihrer Existenz abzulenken. Die Spieler reagierten empört auf diese Darstellungen, weshalb sich White Wolf auf Facebook zu Wort meldete.
White Wolf Community – We realize the way we have portrayed various topics in the recent Camarilla and Anarch setting books can be viewed as crude and insensitive. We appreciate this feedback and we are actively examining our choices in these books. Earlier this year, we made a pledge to you to meet certain standards and be more direct with the community regarding the World of Darkness and our games. That’s a pledge we failed to uphold, and we are deeply sorry.
White Wolf is currently undergoing some significant transitions, up to and including a change in leadership. The team needs a short time to understand what this means, so we ask for your patience as we figure out our next steps.
We thank you for your support, and for calling us out when it’s needed. Your thoughts and opinions are essential to the improvement of White Wolf.
-Facebook Post
Für die, die des Englischen nicht mächtig sind, hier die Übersetzung:
White Wolf Community – Wir realisieren, dass die Art, wie wir diverse Themen in den jüngsten Camarilla- und Anarchen-Büchern dargestellt haben, als krude und unsensibel angesehen werden können. Wir schätzen diese Rückmeldungen und überprüfen unsere Aktivitäten in diesen Büchern. Wir haben euch früher in diesem Jahr geschworen, bestimmte Standards einzuhalten und direkter mit der Community zu interagieren, wenn es um die World of Darkness geht. Wir sind gescheitert, diesen Schwur einzuhalten und es tut uns zutiefst leid.
White Wolf erfährt im Augenblick einige signifikante Veränderungen, darunter auch ein Wechsel in der Führungsetage. Das Team braucht eine kurze Zeit, um zu verstehen, was das bedeutet, weshalb wir euch um Geduld bitten, während wir die nächsten Schritte überdenken.
Wir danken euch für eure Unterstützung und dafür, uns zu rufen, wenn es nötig ist. Eure Gedanken und Meinungen sind essentiell für die Verbesserung von White Wolf.
Pressemitteilung von White Wolf mit drastischen Veränderungen
Etwas später erschien dann schließlich auch eine Pressemitteilung direkt auf der Seite von White Wolf, bei der Shams Jorjani, Vizepräsident für Geschäftsfeldentwicklung bei Mutterfirma Paradox Interactive und der als Interims-Manager bei White Wolf agiert, sich zu Wort meldete. Die von ihm angekündigten Veränderungen gelten ab sofort.
Hierzu ist anzumerken das White Wolf bereits seit dem 20. September, nach einer einvernehmlichen Trennung, keinen CEO mehr hatte.
Was bedeutet das nun für Vampire? White Wolf wird zum Lizenzverwalter von Vampire und der World of Darkness. Wie bereits zuvor auf Conventions mitgeteilt. Bücher und Produkte zu Vampire wie den weiteren Linien werden nicht mehr intern entwickelt, sondern von externen Lizenznehmern unter der Anleitung von White Wolf.
Man betont, dass Horror sich nicht davor drücken sollte, schwierige und sensiblen Themen zu ergründen. Allerdings sollte dies niemals geschehen, ohne zu verstehen, wen diese Themen betreffen und was diese Themen für sie bedeuteten. Es existiere „reales Böse“ und man könne niemals Ausreden oder Entschuldigung für die realen Täter suchen, oder das Leid der realen Opfer entwürdigen.
Ich habe jetzt endlich auch den Originaltext lesen können und der ist tatsächlich sehr unglücklich formuliert.
Ich bin gespannt, das für Auswirkungen auf Rollenspielpublikationen im Allgemeinen hat.
Ich denke, dass die Verlage Studios schon wissen, wie sie mit diesen schwierigen und ernsten Themen umgehen müssen und dass dies hier wirklich die Ausnahme von der Regel bildet. Paradox Interactive haben ja ihre Konsequenz aus der Sache gezogen und es bleibt abzuwarten, wie es in der Zukunft als Lizenzverwalter dann mit externen Studios weitergeht. Die Qualität muss da nicht zwangsweise drunter leiden.
Ulisses hat sich mit den rassenabhängigen Geschlechtsteilgrößen ja auch in die Nesseln gesetzt.
Man kann seinen Ärger heute einfach deutlicher äußern. Wobei ich das im Großen und Ganzen nicht schlecht finde. Früher gab es einen Menge Unsinn in Rollenspielwerken.