Epitaph – das Leben noch einmal Revue passieren lassen
In vielen Rollenspielen ragt der Tod bedrohlich über den Spielern wie ein Damoklesschwert. Ein Risiko, das Spannung und auch Charakterentwicklung fördern kann. Aber meistens bedeutet der Charaktertod auch das Ende der Geschichte. Zumindest für diese Person. In Epitaph ist der Tod erst der Anfang! Im Kickstarter-Projekt von Marc Hobbs erforschen Spieler das Leben eines kürzlich Verstorbenen. Die zentrale Figur kann in diesem Erzählspiel aus vielen Blickwinkeln und Perspektiven emotional und intim zum Leben erweckt werden.
Tod, Leben und alles, was dazwischen kommt
Epitaph beginnt sehr antiklimaktisch: Die zentrale Person der Handlung stirbt. Ausgehend vom Setting und der Person können sich die Spieler dann in die Vergangenheit stürzen. Sie spielen bedeutungsvolle Szenen ihres Lebens nach, erleben kleine und große Erfolge und Schicksalsschläge. Dabei kann man wild durch die Zeit springen. Das Spiel ist nämlich nicht chronologisch aufgebaut. Epitaph erzählt Geschichten aus dem Leben besonderer, aber auch ganz gewöhnlicher Menschen, Hauptsache emotional, chaotisch und individuell! Dabei konzentriert sich das Spiel auf die Entscheidungen und Gefühle des Verstorbenen, aber auch die umstehenden Personen und Geschichten.
Emotionales Erzählen mit wenigen Regeln
Damit alles in Epitaph glatt läuft, werden zuerst gemeinsam das Setting und der Verstorbene erschaffen. Dabei sind die Spieler völlig frei, auch Settings und Personen aus anderen Runden und Spielen zu übernehmen. Im Spiel selbst können die Spieler das Leben des Verstorbenen mithilfe von drei Werkzeugen erforschen: Schnappschüsse, Szenen und Erinnerungen. Szenen werden einfach zwischen den Spielenden ausgespielt. Schnappschüsse sind kurze Momentaufnahmen von bedeutungsschweren Entscheidungen und Sekunden. Erinnerungen lassen andere Personen und Stimmen mit ihren Meinungen und Gefühlen über den Verstorbenen zu Wort kommen. Zusammen ergibt sich am Ende dann ein Zeitstrahl mit dem Leben des Verstorbenen.
Im Spiel können die Spieler nach Belieben vor oder zurück springen, was das Erzählen von logischen Geschichten erleichtern soll. Hier ist Epitaph von dem Erzählspiel Microscope inspiriert. Epitaph kommt dabei komplett ohne Spielleiter aus und benötigt nur wenige Materialien. Dadurch soll es auch gut online spielbar sein. Nach der Finanzierung soll dafür auch ein digitales Formblatt erscheinen. Der Kreativität sind im Spiel keine Grenzen gesetzt. Neben Menschen können Spieler beispielsweise auch Tier-Leben entdecken oder Antihelden bespielen.
Epitaph und weitere Indie-Spiele sichern
Epitaph hat bereits das Doppelte seines Finanzierungsziels erreicht. Das Spiel ist auch bereits fertig geschrieben. Interessierte können sich das Spiel noch bis zum 7. Oktober sichern. Das PDF kostet 12 $, die physische Variante 24 $, beides zusammen 30 $. Für 65 $ bekommt man die PDFs und physische Ausgaben von Epitaph, Dreamfall und Eden. Die beiden zusätzlichen Spiele stammen ebenfalls aus der Feder von Marc Hobbs.
Das Rollenspiel klingt sehr interessant. Werde ich mir auf jeden Fall zulegen.