FeenConline 2020 – ein virtueller Convention-Bericht
Der Convention-Sommer verlagert sich dieses Jahr größtenteils ins Internet und alle paar Wochen findet aktuell eine Online-Con statt. Am vergangenen Wochenende, 4./5. Juli, war die FeenConline 2020 dran und natürlich waren einige Mitglieder von PnPnews für euch digital vor Ort.
FeenConline – die FeenCon, aber online
Dieses Jahr hatte die FeenCon, eine der ältesten Rollenspiel-Conventions in Deutschland, ihr 30. Jubiläum. In der Online-Version war das Feiern auf Distanz nicht ganz so einfach, die Veranstalter haben dennoch ein beachtliches Event daraus gemacht. Mit gleich zwei Discord-Servern (den virtuellen Messehallen) und zwei durchgängigen Live-Streams auf Twitch und YouTube sowie Unterstützung auf dem Kanal von Orkenspalter TV war die FeenConline bisher eine der komplexesten Online-Conventions in diesem Jahr. Eine so umfangreiche Organisation bringt aus Teilnehmersicht natürlich verschiedene Vor- und Nachteile mit sich. Dennoch hat das Team der FeenCon damit stattliches Engagement demonstriert.
In diesem Convention-Bericht präsentieren wir euch einige Eindrücke ausgewählter Veranstaltungen und unsere persönlichen Hoch- und Tiefpunkte der FeenConline. Die vollständige Übersicht des Programms findet ihr hier.
Einblicke in die FeenConline
In der Eröffnung am Samstag begrüßten Michaela Sorger und Oliver Bayer von der FeenCon-Orga alle virtuellen Gäste, stellten die FeenCon und das Team ausführlich vor und wechselten dann im Stream durch die verschiedenen Voice- und Videochats der Discord-Server. Durch diesen digitalen Rundgang kam tatsächlich ein erstes Convention-Feeling auf, in den meisten Kanälen fanden auch bereits Gespräche statt. Oliver übernahm später in weiten Teilen die Moderation des Hauptstreams.
Neuigkeiten beim Uhrwerk Verlag
Der Uhrwerk Verlag war auf der FeenConline sehr präsent und wurde durch Patric Götz, Claudia Heinzelmann und Felix Hensell vertreten. In mehreren Fragerunden auf Discord und Twitch kam eine Reihe von kleineren Informationen zu diversen Spielen und Projekten zusammen.
- Für Splittermond ist eine Neuauflage der Einsteigerbox geplant. Diese soll im Oktober erscheinen, die Hefte werden im A4-Format überarbeitet publiziert und enthalten nun kleine Solo-Abenteuer für die Archetypen. Dank der Kooperation mit Pegasus Spiele kann die Einsteigerbox im regulären Spielehandel erscheinen und dadurch ein breiteres Publikum erreichen. Eine größere Regionalspielhilfe für den Wächterbund soll ebenfalls noch dieses Jahr fertig werden, kleinere Bände zu Arkuri/Süd-Arkuri und Pashtar sind derzeit auch in Arbeit. Das Schicksal der Ioria-Box ist weiterhin ungewiss. Aktuell stellt sich die Frage, wer diese Box redaktionell betreuen könnte.
- Star Trek Adventures geht in Kürze an Lizenzgeber Modiphius bzw. CBS zum Approval. Wie lange der Prozess dauern wird, ist noch unbekannt. Möglicherweise könnten noch in diesem Jahr ein Abenteuerband und der SL-Schirm bei Uhrwerk erscheinen.
- Für Die Verbotenen Lande beginnen bald die Arbeiten an der deutschen Fassung für The Bitter Reach. Auch der noch ausstehende deutschsprachige Abenteuerband nimmt wieder Fahrt auf.
- Bei Mutant: Jahr Null sind neue Zonenkompendien erschienen, auch Mutant: Mechatron ist derzeit vorbestellbar. Theoretisch hätte Uhrwerk auch die Möglichkeit, eigene Materialien für Mutant in deutschen Städten und Regionen herauszubringen. Patric verwies auf die postapokalyptische Version von Köln und stellte scherzhaft weitere Städte in den Raum.
- Für Fate sind weiterhin das Fate-Weltraumhandbuch sowie Fate of Cthulhu in Arbeit.
- Das Bestiarium für Numenéra geht dieser Tage in den Druck. Danach werden die Verkaufszahlen über einen gewissen Zeitraum beobachtet, um zu entscheiden, wie es mit Numenéra weitergehen könnte.
- Digitale Produkte für Roll20 sind aktuell in Arbeit: Für Splittermond wird es eine Umsetzung des Abenteuers Krähenwasser und weitere Spielmaterialien geben. Auch der bislang inoffizielle Charakterbogen von Damian „Loki“ Windau soll eine offizielle Neuauflage bekommen. Außerdem bietet Genesis seit einiger Zeit eine Schnittstelle, Charaktere direkt in Roll20 zu importieren. Des Weiteren arbeitet parallel ein Team an einer digitalen Umsetzung des Fate-Settings Malmsturm.
Neue Spiele in Planung
- Little Monster Detectives von dem spanischen Spieleverlag Nosolorol befindet sich in der Übersetzung. Dabei handelt es sich um ein kindergerechtes Detektivspiel, bei dem man Monstern auf die Spur kommen muss.
- Auch Lex Arcana, ein ursprünglich italienisches Rollenspiel, soll Ende des Jahres bei Uhrwerk auf Deutsch erscheinen. Mit Autor Francesco Nepitello verbindet Patric eine langjährige Freundschaft, sodass er sich auf dieses Spiel besonders freut.
Außerdem wurden virtuelle Spieldemonstrationen angeboten, etwa zu Splittermond, Die Verbotenen Lande, Mutant: Jahr Null oder Coriolis.
Anmerkungen:
Postapokalyptisches Köln hatten wir bei MJN schon mit dem ZC Unter dem Zacken, es ging um weitere deutsche Städte
Der Datenimport von Genesis nach Roll20 geht jetzt schon, ist also nicht neu.
Danke für die Hinweise, ist korrigiert. 🙂
Bezüglich des DSA-Talks: Ich habe den Stream nicht gesehen, somit kann ich mir da jetzt keine eigene Meinung zum Inhalt erlauben.
Aber grundsätzlich kann man von Leuten, die alle seit 10+ Jahren nichts mehr zu einer Rollenspielwelt beigetragen haben nicht viel mehr erwarten als alte Anekdötchen zu erzählen. Und wenn sich dann alte Kämpen zu einer solchen virtuellen Runde versammeln, dann wird es vermutlich recht schnell zu einer „Ego-Show“ und einer „Opa erzählt aus dem Krieg“ Nummer.
Da hilft es auch nicht, der Runde ein Thema abseits von „DSA in den Anfängen“ zu verpassen, denn was sollen die Leute denn über DSA und ihre Fans in der heutigen Zeit berichten, wenn sie seit über einem Jahrzehnt mit der Community nichts mehr am Hut haben?
Somit: Entweder bei einer solchen Rundenzusammenstellung das passende Thema wählen oder sich zu einem Thema die passenden Leute suchen.
Hier vor allem die Talk-Gäste zu kritisieren wird meines Erachtens der Ausgangs-Situation nicht gerecht.
Ich habe mir am Wochenende ein paar Panels angesehen und war begeistert davon, wie gut das alles funktioniert hat. Für so eine komplexe Veranstaltung gab es in meiner Wahrnehmung nur sehr wenige technische Probleme, von denen die meisten vernachlässigbar waren. Daumen hoch!
Also ich fand die „Egoshow“ dieser Nostalgierunde richtig sympathisch, freue mich Anekdoten ueber die Menschen hinter diesen Momenten zu erfahren, die jenen die damals dabei waren zu einer Generationenerfahrung wurden. Man muss es sich ja nicht ansehen.