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First They Came – Nazi-Verfolgte in der Dunkelheit

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Immersion im Rollenspiel ist ein wichtiges Thema. Die meisten Spiele versuchen deshalb die Immersion zu erhöhen. Oft zum Beispiel indem möglichst viele Sinne angesprochen werden. Mit haptischem Material, wie Handouts, oder durch Fotos, Bilder und Soundtracks. Nur wenige Spiele nehmen Spielenden einen oder mehrere Sinne. So spielt 10 Candles beispielsweise mit der immer stärker werdenden Dunkelheit. Aber auch das kann immersiv sein! In First They Came verstecken sich eure Charaktere vor Nazi-Verfolgung und müssen sich ihrer Vergangenheit stellen. Und das alles blind in der Dunkelheit. Das Kickstartet-Projekt von Chaos League befindet sich gerade in Finanzierung.

Kombination aus LARP und Tischrollenspiel

Chaos League ist eher für LARPs bekannt. Gerade aufgrund der Corona-Situation musste man jedoch umdenken. Online-LARPs wie Animus bieten trotz Pandemie die Möglichkeit zusammen zu spielen. First They Came soll laut Verlag LARP und Tischrollenspiel miteinander verbinden. Die Spielenden versetzen sich durch die Augenbinde in die Situation ihrer Charaktere. Als Kombination zwischen Zimmer-LARP und Rollenspiel soll so eine immersive Erfahrung entstehen.

First They Came was born as a hybrid game between chamber larp and tabletop role-playing game and it is designed to guarantee an immersive storytelling experience.

Kickstarter des Projekts

Das Setting von First They Came ist Berlin im Jahre 1942. Eure Charaktere werden von den Nazis verfolgt, aufgrund eurer Ethnie, Sexualität, Gender, Religion oder politischen Meinung. Sie verstecken sich gemeinsam auf einem dunklen Dachboden, während sie ihre Verfolger das Haus durchsuchen hören. Gleichzeitig müssen sie sich in Flashbacks ihrer eigenen Vergangenheit und ihren Handlungen stellen. Jeder hat etwas zu verbergen. Gesteigert wird die Atmosphäre durch Augenbinden. Spielende sitzen wie ihre Charaktere im Dunkeln, hören nur das leise Flüstern der Anderen und laute Geräusche von unten. Dazu gibt es einen begleitenden Soundtrack. Dieser führt alle durch das Spiel, niemand muss das Spiel leiten.

Wie spielt sich First They Came?

Zuerst werden aber die Charaktere erstellt. Dazu liefert First They Came eine Reihe von Handouts, Bildern und Texten. Diese kann man offen interpretieren. Langsam puzzelt man sich so einen ganz eigenen Charakter zusammen. Dann zieht jeder eine Augenbinde auf oder schaltet das Licht aus. Anschließend spielt jeder angeleitet durch den Soundtrack eine Flashback-Szene des Charakters. Dort mussten schwierige und weitreichende Entscheidungen getroffen werden. Dann springt die Handlung in die Gegenwart auf dem Dachboden. Dort müssen abermals Entscheiden getroffen und Probleme gelöst werden. Doch das alles hat ein Zeitlimit: Endet der Soundtrack bevor die Spielenden zu einem Ende gekommen sind, wird die Gruppe von der Polizei gefunden und festgenommen. Ein Epilog behandelt schließlich je nach Ende das weitere Schicksal der Charaktere.

Abseits von Regeln bespricht First They Came auch Sicherheit im Rollenspiel. Gerade solche Spielsituationen und Settings benötigen Sicherheitsmechanismen und Absprache. Ein Werkzeugkasten mit diversen Systemen und entsprechende Hinweise runden das Spiel ab und sollen sicherstellen, dass alle Spaß haben. Damit man das Spiel auch mehrmals genießen kann, gibt es mehrere Audiospuren. Jede dauert unterschiedlich lang. So kann man sich nie sicher sein, wie viel Zeit man am Ende noch hat.

Über das Spiel hinaus – Begleitheft mit Rollenspieltheorie

Neben dem Spiel bietet First They Came auch ein Begleitheft an. Das erste, bereits finanzierte Stretch Goal, erklärt durch Artikel und Essays das Setting, Rollenspieltheorie und Pädagogik im Spiel. Ein weiteres Stretch Goal schaltet neue Charaktere und Optionen frei. Das PDF kostet euch 10 €, das Buch inklusive PDF dagegen 20 €. Das Porto soll weltweit 5 € betragen. Das Spiel wird außerdem sowohl auf Italienisch, als auch Englisch herausgegeben. Die Kampagne läuft noch bis zum 25. April.

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