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Scherbenfresser – Eine Vorschau auf den Inhalt

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Die Vorbestellung des neuen Erzählspiels Scherbenfresser von Gianni Ventrella ist nun abgeschlossen. Gestern, also am Montag, den 13. April um 20 Uhr endete diese – einen Tag später also als zuvor geplant. Wir haben in eine Vorabversion des PDFs geschaut um etwas mehr Einblick in das Spiel zu erhalten. Wir möchten für euch etwas genauer beleuchten, wie das 160-seitige Regelbuch aufgebaut ist und wie der erste Eindruck des Werkes ist.

Bereits auf der Webseite zu Scherbenfresser ist ersichtlich, dass sich das Spiel mit schrecklichen Erfahrungen auseinander setzt, die die Charaktere gemacht haben. Gianni Ventrella schreibt dazu in dem Vorwort des Buches, dass ihn die Idee von Menschen, die etwas Schreckliches hinter sich gebracht haben, nur um den größten Herausforderungen noch gegenüberzustehen, sehr beschäftigt. Dies habe Gianni wohl zum Erschaffen dieses Erzählspieles inspiriert.

Das Vorwort beinhaltet auch eine ganz klare Triggerwarnung, vor allem auf das Thema Gedächtnisverlust. Außerdem beinhaltet das Buch auch Methoden zu den Safety Tools Tabus und Schleier und der X-Karte, sowie die dadurch im Spiel entstehenden Vorteile jedoch auch Risiken bei falscher Verwendung der Tools.

Des Weiteren habe Gianni durch das Spielen verschiedener Erzählspiele wie beispielsweise 10 Candles, Kagematus und Geh nicht in den Winterwald eine Faszination für Erzählspiele entwickelt, was zur Entstehnung von Scherbenfresser beigetragen hat. Im Vorwort gibt er auch noch einen Hinweis darauf, dass vielen Spielern vielleicht nicht bewusst sei: In Erzählspielen geht es nicht zwangsweise darum, dass der eigene Charakter überlebt und gut da steht wie in anderen Rollenspielen – Drama, eine intensive Story und der Spielspaß aller sei so wichtig, dass Gianni dies sogar als Paradigmenwechsel für Neulinge in der Welt der Erzählspiele bezeichnet.

Das Zusammenpuzzeln von Scherben

Das ganze PDF ist in einfacher, übersichtlicher Sprache gehalten und dadurch sehr verständlich. Im ganzen Buch nimmt man einen verantwortungsbewussten Gebrauch von Sprache war. Das Buch ist in grau-schwarz-weiß-Tönen gehalten, Illustrationen und Abbildungen greifen zumeist das Thema des zersplitterten Geistes oder der Findung nach sich selbst auf, könnten jedoch teilweise aus Träumen oder Feenreichen entstammen. Das Inhaltsverzeichnis bildest zumindest im Vorab-PDF eine klare Struktur ab: Während die linke Seite des Inhaltsverzeichnisses die Rund 70 Seiten Erläuterung zu Grundlagen und Grundregelmechaniken erklären, macht die rechte Seite die erweiterten Regeloptionen sowie die Beispielsettings aus.

Dabei wirken 70 Seiten für ein Erzählspiel erst einmal nach recht viel, es gibt jedoch zu jedem Schritt im Spielablauf ausführliche Beispiele und Erläuterungen, oft auch direkt an einem in einem Comic-Stil gehaltenen Bild. Außerdem sind auch Regelvarianten stehts durch klar abgetrennte Graue Kästen markiert. Durch das Buch führt eine Beispielgeschichte der Charaktere Noah, Rita und Elena – die auch das 12-seitige Einsteigerszenario bildet. Ebenfalls sind Schnellstartszenarien enthalten, die in verschiedene Themen wie „In den 90ern“ oder „In einer magischen Welt“ aufgeteilt sind.

Szenarioeditor und Charaktererschaffung

Alternativ, und wahrscheinlich dafür gedacht am meisten zum Einsatz zu kommen, ist der Szenarioeditor. Dieser nimmt 12 Seiten im Buch ein, beinhaltet auch einige Tabellen zum Würfeln und Anleitungen zum selbst ausdenken. Diese sind auf einem sogenannten Szenariobogen notiert – es gilt jedoch die Regel: im Spiel sind auch neue Ideen, die nicht auf dem Bogen stehen erlaubt. Der Szenariobogen gibt sozusagen für manche Dinge Ideen vor, auf die zurückgegriffen werden kann, wenn es im Spiel stattdessen sonst grade stocken würde.

Die „Charaktererschaffung“, besser gesagt die Erstellung der Überlebenden ist auf 8 Seiten beschrieben. Diese erfolgt mit Beantwortung der Fragen: „Wie ist mein Name? Wie sehe ich aus? Welches Merkmal von mir ist uns in Erinnerung geblieben?“. Dazu werden auch Zufallstabellen zur Inspiration mitgegeben – wohl als Mittel um möglichst schnell ins Spiel zu kommen.

Anleitungen für Spielabläufe

Den Unterschied zwischen Hindernis- und Entdeckungsphase wurde in der News zu Scherbenfresser schon kurz angerissen. Die genauen Spielabläufe dazu nehmen natürlich auch ein paar Seiten mehr im Anspruch. Jegliche Spielabläufe dazu sind jedoch auch mit Ablaufgraphen dargestellt. Ein wichtiges Augenmerk ist hier auch auf das Erzählrecht von Schicksal und das Überleben gelegt.

Zu Spielbeginn haben die Protagonisten fast alle Erinnerungen verloren, im Spiel kann sich jedoch an Eigenschaften erinnert werden. Eine der Eigenschaften wird eine negative oder dunkle Eigenschaft sein, die andere eine eher postive.

Gewürfelt wird in der Hindernisphase nicht, dafür gibt es in der Entdeckungsphase zum einen Würfelwürfe, die entscheiden was entdeckt wird. Aber auch Würfe, die über den Erfolg entscheiden – Verzweiflung oder Hoffnung können sich ausbreiten. Hier kommen auch bereits die gefundenen Scherben ins Spiel, von denen die Spieler auch welche finden oder etablieren können. Zusatzscherben sind beispielsweise durch das aktive Schöpfen von Hoffnung sammelbar. Szenen gehen so lange bis dies Eintritt, oder ein Spieler anhand von Vorkommnissen verzweifelt.

Insgesamt wird immer wieder darauf hingewiesen, welche Kommunikationsmittel es gibt und wieso es wichtig ist, dass die Spieler miteinander reden und kommunizieren.

Die Konfrontation mit dem Scherbenfresser, der auch aktiv im Spiel erst einmal zu definieren ist, bildet das Finale in den Szenen – in der Regel die fünfte Szene. Die Entdeckungsphasen helfen dabei zu verstehen oder genauer zu beschreiben, wer der Scherbenfresser ist – anfangs werden die Spieler möglicherweise nur eine vage Idee davon haben. Die Konfrontation läuft durch einen Würfelpool ab – die gewürfelten Augenzahlen bestimmen, wieviele der gefundenen Scherben gefressen werden. Sind keine Scherben mehr im zentralen Gesamtbild vorhanden gewinnt der Scherbenfresser, sonst wird beschrieben wie die Überlebenden ihn bezwingen – und es gibt noch ausgespielte Abschiedsszenen.

Zusatszregeln für Scherbenfresser

Den Rest des Buches machen zusätzliche Regeln aus, zum Beispiel für Spiele mit veränderter Szenenanzahl oder wechselndem Schicksal. So können Spiele auch abgekürzt werden. Auch Abläufe für Phasen sind änderbar – zum Beispiel durch das Erinnern an Eigenschaften auch in der Entdeckungsphase. Einige Hinweise und die Erläuterungen zu Safety Tools, Kommunikation und Moderation im Spiel sind ebenfalls als Zusatz enthalten. Die Schnellstartszenarien sind auf jeweils 6 bis 7 Seiten verteilt.

Erster Eindruck – positiv

Scherbenfresser macht auf jeden Fall einen guten ersten Eindruck. Die Erzählmechanismen klingen interessant, anders als in manch anderen Erzählspielen wird bei Scherbenfresser aber auch gewürfelt und Tokens gesammelt. Die Spieler würfeln also scheinbar recht häufig und arbeiten mit ihren Notizen.

Der Blick ins Vorschau-PDF hat Gefallen gefunden. Wie sehr sich ein Indie-Erzählspiel, dass eine Einzelperson herausbringt, auf dem Markt halten kann bleibt jedoch leider abzuwarten.

Nach den Vorbestellungen ist das Werk in Kürze erhältlich, nächste Woche soll das Gesamtpaket in den Druck gehen. Die Preise findet man im Newsartikel oder direkt auf der Seite im Webshop.

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