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Splittermond – Monster-Montag: Der Penanggalan

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Willkommen in der neuen Woche. Und willkommen zum zweiten Monster-Montag für das Rollenspiel Splittermond in diesem Monat. Auch diesmal werden wir uns mit einem relativ obskuren Monster auseinandersetzen. Allerdings nur relativ obskur, denn dieses Wesen ist wahrscheinlich für Monsterkenner (oder D&D-Spieler) gar nicht mal so unbekannt. Denn auch wenn sein Name der reinste Zungenbrecher ist, wer könnte das blutgierige Monster vergessen, das mit seinen eigenen Eingeweiden auf die Jagd geht?! Hier ist der Penanggalan.

Monströser Parasit aus dem fernen Osten

Genau wie auch in unserer Welt, sind die Penanggal in der südöstlichen Ecke von Lorakis zu Hause. Sie bedrohen die Anwohner der Nebelbucht bei der Smaragdküste, insbesonders die Handelsrepublik Kungaitan sowie das Kaiserreich Kintai. Dabei scheint es unterschiedliche Variationen zu geben, doch sie haben alle eine Gemeinsamkeit. Sie ernähren sich nachts von den Sterblichen und wandeln tagsüber unerkannt unter ihnen.

Dabei ist es fast so gut wie unmöglich, am Tag einen Penanggalan als solchen zu erkennen. Er könnte die menschliche Ziegenhirtin sein, die man in den Bergen getroffen hat oder der zwergische Marktschreier vor der Taverne. Vielleicht gibt er sich aber auch als albische Magd aus dem einsamen Herrenhaus aus. Auch wenn Penanggal keine Gestaltwandler an sich sind, bleiben sie nicht selten für viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte unentdeckt. Das heißt, solange sie keine Fehler bei ihren nächtlichen Jagden machen.

Kopflos, aber nicht harmlos

Denn auch wenn ein Penanggalan sich von normaler Nahrung ernähren kann, so verschafft ihm dies keine Befriedigung. Sie brauchen das Blut und Fleisch eines intelligenten Wesens und dafür haben sie eine geradezu groteske Jagdmethode.

Penanggalan, Xavier Romero-Frias CC BY-SA 3.0
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20645495

Nachts erhält ein Penanggalan einen glühenden Blick, der die Dunkelheit durchdringt, giftige Reißzähne und die Fähigkeit, seinen Kopf vom Körper zu lösen, mitsamt den Eingeweiden. Mit diesen fliegt der Penanggalan dann nachts durch die Schatten. Er meidet dabei das Licht des Silberlichts, des größten der drei Monde von Lorakis, denn seine Augen sind lichtempfindlich und können leicht geblendet werden.

Generell scheint Licht die größte Gefahr für den Penanggalan in dieser Form zu sein. Dies hat durch zum verbreiteten Irrglauben geführt, dass diese Wesen Untote sein müssten. Ein Irrtum, den die Penanggal gerne ausnutzen, wenn es dazu führt, dass man sich auf Schutzkreise und Bannzauber gegen Untote verlässt.

Fleisch und Salz

Penanggal suchen gezielt nach einsamer Beute, deren Verschwinden niemand mitbekommt. Manchmal benutzen sie das sanfte, grünliche Licht ihrer Gedärme als Lockmittel. Sobald eine zu neugierige Beute nah genug herangekommen ist, kann der Penanggalan das Licht unterdrücken. Aus dem Hinterhalt greift er seine Beute an. Durch Gift aus seinen Zähnen wird das Opfer betäubt und wenn es versucht zu schreien, stopft der Penanggalan ihm die Gedärme in den offenen Mund.

Ein Penggalan ist kein verschwenderischer Esser und kann durchaus über mehrere Tage von einem Opfer zehren. Besonders sadistische Exemplare sollen allerdings sterblichen Gästen gerne überschüssiges Fleisch servieren, gekocht und stark gewürzt, doch niemals gesalzen.

Denn Salz ist für einen Penanggalan eine Gefahr. Wird der Hals seines zurückgelassenen Körpers damit bestreut, kann sich das Monster nicht mehr wieder zusammensetzen. Ein derart entblößter Penanggalan verliert damit seinen Schutz gegen den Tag, an dem er seine übernatürlichen Flugkräfte verliert, Penanggalan besitzen daher aus Prinzip in ihrem eigenen Haushalt kein Salz und versuchen vor der Jagd stets, ihre echten Körper gut zu verstecken.

Unterarten: Nukekubi und Manananggal

Ursprünglich sollen die Penanggal von der Sadu-Halbinsel stammen, doch inzwischen haben sie sich weiter verbreitet. Manche sagen, sie seien sogar bis zu den Stromlandinseln im Süden vorgedrungen. Wie erwähnt, scheinen sich dabei gewisse Unterformen entwickelt zu haben.

Die Nukekubi kommen vor allem im Kaiserreich Kintai vor. Zumindest laut den offiziellen Berichten schicken sie ausschließlich ihren Kopf auf die Jagd nach Blut und würden sich leicht durch mutige Krieger verjagen lassen. Doch nicht wenige Skeptiker vermuten, dass diese Berichte etwas beschönigt sein dürften. Auffallend ist auch, dass die Nukekubi in diesen Berichten nicht als heimtückische Monster, sondern als Erkrankte beschrieben werden.

Der Manananggalan scheint die südlichste Variante des Penanggalan zu sein. Bei diesen Wesen soll sich nicht nur der Kopf, sondern der gesamte Oberkörper von der Hüfte lösen. Dadurch haben Manananggalan neben ihren Zähnen und Geweiden auch klauenartige Hände zur Verfügung. Dazu kommt noch eine lange, hohle Zunge, mit der sie ihrem Opfer das Blut aussaugen können. Aus bislang unbekannten Gründen scheinen diese Wesen es besonders auf verheiratete Paare abgesehen zu haben.

Im ersten Teil der Splittermond-Monster-Montage ging es um die blutrünstige Rotkappe. Weitere Schauergestalten präsentieren wir euch demnächst.

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