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The Expanse RPG – Schadenssystem und Startpunkte

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Neulich hatten wir euch mit dem Schiffskampfsystem schonmal einen Ausschnitt aus der Entwicklung des The Expanse RPG präsentiert. Steve Kenson von Green Ronin Publishing hat nun seine Vorstellungen zum Schadenssystem für Spielercharaktere näher beschrieben. Außerdem wurden in einem vorherigen Update auch mögliche Startpunkte für das Spiel im Setting der Romanreihe angeschnitten.

Glück statt Gesundheit

Der erste Punkt, in dem sich The Expanse RPG vom Schadenssystem von AGE unterscheidet, ist der Name: Anstelle von „Gesundheit“ wird hier der Begriff „Glück“ verwendet (engl. Fortune). Dieser soll nicht beschreiben, wie viel ein Charakter noch einstecken kann, sondern wie viel Glück er noch hat, mit wie vielem er noch davonkommt oder auch, wie „wichtig er noch für den Plot ist“. Für den Gesundheitsaspekt soll es hingegen eine Fertigkeit namens „Zähigkeit“ geben.

Die grundlegende Mechanik ist ziemlich simpel. Der Angreifer verursacht Schaden in einer bestimmten Höhe, der Charakter gibt die entsprechende Menge an Glückspunkten aus, um diesen zu negieren. Außerdem lassen sich Glückspunkte auch verwenden, um einen Bonus auf Proben zu erhalten – ein sehr interessantes Konzept, denn wenn Punkte häufiger dafür eingesetzt werden, endet die Glückssträhne des Charakters eben eher früher als später.

Verletzt, Ausgeschaltet, Aufgegeben

Wenn das Glück nicht ausreicht, um den Schaden vollständig zu neutralisieren, muss der Spieler einen Zustand aus der Kategorie Verletzt nehmen, um weitere 1W6 Schadenspunkte zu absorbieren. Reicht das immer nicht, bekommt er einen Zustand aus der Kategorie Verwundet und reduziert den Schaden um weitere 1W6 Punkte. Wenn dann immer noch Schaden übrig ist, wird der Charakter ausgeschaltet.

Ausgeschaltet zu werden bedeutet, dass der Charakter für den Rest der Begegnung nicht mehr handlungsfähig ist und einen zur Angriffsart passenden Zustand erhält. Bei einer Schusswunde könnte der ausgeschaltete Charakter beispielsweise sterbend, verwundet oder auch nur bewusstlos zurückgelassen werden. Diesen Zustand bestimmt allerdings der Angreifer.

Wie die Zustände für The Expanse RPG aussehen, ob sie sich am AGE-System orientieren oder eigene Varianten entwickelt werden, wurde bisher noch nicht beschrieben. Dazu werden sich die Entwickler sicher bald äußern.

Allerdings hat ein Charakter immer die Option, von sich aus aufzugeben (im O-Ton rolling over, also etwa „sich unterwerfen“). Diese Entscheidung muss er jedoch treffen, bevor er ausgeschaltet wird. Ein Charakter, der aufgegeben hat, wird ebenfalls aus der Begegnung entfernt und erhält einen Zustand, entscheidet diesmal aber selbst, welcher es sein soll (und wird mutmaßlich eine mildere Variante bevorzugen).

Diese Mechanik, die manchen sicher in ähnlicher Form auch aus dem Pen & Paper Rollenspiel Fate bekannt sein dürfte, sorgt dafür, dass bewusstes Aufgeben weniger hart bestraft wird. Wer sich zum Rückzug entscheidet, um den Kampf zu einer anderen Zeit fortsetzen zu können, ist ein bisschen besser dran, als Leute, die bis zum bitteren Ende stehenbleiben und vom Gegner überwältigt werden.

Optionale Verschärfung bei The Expanse RPG

Schließlich beschreibt Steve Kenson noch eine Optionalregel zur Verschärfung des Schadenssystems für einen etwas tödlicheren Spielstil. In besonders aussichtslosen Situationen (sog. dead-to-rights, etwa „eiskalt erwischt“) können keine Glückspunkte eingesetzt werden, um erlittenen Schaden zu reduzieren. Schadenspunkte müssen vollständig über Zähigkeit, Verletzt und Verwundet absorbiert werden, ansonsten wird der Charakter ausgeschaltet.

Was eine Dead-to-rights-Situation ausmacht, wird sehr vage gehalten und soll dem individuellen Spielstil angepasst und Spielern offen angekündigt werden. Als Beispiele werden vollständige Überraschung, etwa beim Angriff eines Scharfschützen, oder Angriffe auf einen Charakter mit dem Zustand wehrlos genannt. Allerdings könnte beispielsweise auch generelle Verwendung von Schusswaffen so gehandhabt werden, dass eine auf den Charakter gerichtete Waffe grundsätzlich eine Dead-to-rights-Situation erzeugt, falls der Gegner nicht abgelenkt wird.

Diese optionale Mechanik soll ein Werkzeug darstellen, um Spielern die Möglichkeit zu geben, die Risiken, die ihre Charaktere eingehen, besser einzuschätzen.

Startpunkte

Bereits in einem vorherigen Update wurden verschiedene Punkte innerhalb der Zeitlinie der Romanserie zu The Expanse genannt. Das Grundregelwerk soll vor allem die Situation zum Ende von Leviathan Wakes beschreiben. Allerdings wäre es denkbar, eine Kampagne zu Beginn von Leviathan Wakes anzusiedeln, die sich parallel zu den Erlebnissen der Protagonisten der Serie abspielt.

Auch Kampagnen vor der Handlung der Serie, einem Zeitraum beschrieben in den Novellen Drive und Butcher of Anderson Station, wären vorstellbar, ebenso wie Abenteuer in der Zukunft. Es wird angedeutet, dass es Erweiterungen zu den Ereignissen von Caliban’s War und darüber hinaus geben soll, bis dahin sind der eigenen Kreativität wohl keine Grenzen gesetzt.

Wollt ihr mehr über The Expanse RPG sehen? Dann guckt doch einfach in den Quickstarter.

Quelle Green Ronin – The Expanse RPG
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Gummi

ich verfolge die serie mit großer spannung ist das PnP zufällig auf deutsch geplant bzw sind da vielleicht schon gespräche gelaufen etc ?

Tony

Darüber ist mir derzeitig nichts bekannt, ich recherchiere aber mal, ob es da etwas zu gibt. Derzeitig gehe ich aber erstmal davon aus, dass es das bisher geplant nur auf Englisch gibt.

Oli

Ich habe da mal eine Anfrage gestellt. Melde mich, wenn wir mehr wissen 🙂

Oli

Also wir haben Antwort erhalten. Es wird damit geliebäugelt, aber fix ist noch nichts. Es soll aber in den nächsten Wochen eine Entscheidung dazu geben!

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